Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Flavio Briatore: «Ferrari ohne Montezemolo? Gewaltig»

Von Mathias Brunner
Flavio Briatore steht noch immer im Mittelpunkt

Flavio Briatore steht noch immer im Mittelpunkt

Der frühere Benetton- und Renault-Teamchef Flavio Briatore (64) im Fahrerlager von Monza: «Ferrari ohne Luca Montezemolo, das wäre ein gewaltiger Wechsel.»

Monza ohne Flavio Briatore, da würde uns glatt etwas fehlen. Der extravagante Italiener – mit Benetton und Renault Weltmeistermacher von Michael Schumacher und Fernando Alonso – schaut fast jedes Jahr im Fahrerlager der Traditionsrennstrecke vorbei.

Der Italiener hat zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Monaco die neue Formel 1 gesehen und gehört, aber die erste Frage in der stattlichen Runde der italienischen Berichterstatter dreht sich, natürlich, um den künftigen Ex-Präsidenten von Ferrari, Luca Montezemolo.

Flavio Briatore sagt: «Ich habe diese immer lauter werdenden Stimmen auch mitgekriegt. Wir haben uns im Laufe der Jahre daran gewöhnt, Ferrari mit Montezemolo zu identifizieren. Das wäre also ein enormer Wechsel. Sollte er wirklich gehen, dann ist das gewiss seine eigenen Entscheidung, vielleicht gibt es private Motive. Ich höre auch, dass Sergio Marchionne seinen Platz übernehmen soll, aber wie soll das gehen? Der arbeitet ja heute schon 22 Stunden am Tag, ohne Ferrari.»

Der Besuch in Monza hat die Meinung von Flavio nicht geändert: «Diese Formel 1 reisst mich nicht mit. Und ich bin nicht der Einzige. Das sehe ich an den sinkenden Zuschauerzahlen an den Pisten und vor den Fernsehschirmen – und die haben doch etwas zu bedeuten. Die Schuld gebe ich der Technik: da ist ein Reglement gestrickt worden, das die Ingenieure begeistert, aber nicht die Fans. Die Motoren haben irrsinnige Summen gekostet, und die Autos sind langsamer als vor Jahren. Da taugten mir die V8 einfach besser – eine kostengünstige Lösung, und richtigen Krach haben sie auch gemacht.»

«Es wird verkannt, was die Formel-1-Anhänger wirklich fasziniert: Stellt einen Motor auf ein Podest hier im Fahrerlager und daneben einen Rennfahrer – wo würden die Fans wohl eher hingehen? Zu einem Stück Metall oder zu einem Rennhelden? Hybridtechnik, das ist etwas für Le Mans, aber nicht für die Formel 1. Grands Prix, das sollen Rennen für Gladiatoren sein, nicht für Spritsparer. Zu meiner Zeit hiess es am Funk: So, nun brauchen wir von dir 60 Quali-Runden. Heute heisst es: Du musst mehr Kraftstoff sparen. Zudem ist diese Formel 1 viel zu teuer. Wie sollen kleinere Rennställe da auf Dauer überleben?»

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