Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

2. Training Singapur: Sebastian Vettel mit Verspätung

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton gab im zweiten freien Training zum Singapur-GP das Tempo vor

Lewis Hamilton gab im zweiten freien Training zum Singapur-GP das Tempo vor

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel verpasste in Singapur fast das ganze zweite freie Training, weil das Red Bull Racing-Team den Motor seines Renners auswechseln musste. Lewis Hamilton drehte die schnellste Runde.

Das grosse Thema zum Start des zweiten freien Trainings war Sebastian Vettel. Der vierfache Champion wurde ein Mal mehr von einem Technik-Problem heimgesucht. Weil daraufhin ein Motorwechsel unumgänglich wurde, verpasste der Red Bull Racing-Pilot fast das ganze Training. Erst acht Minuten vor Schluss durfte der Heppenheimer ausrücken.

Der Erste, der sich auf der Strecke zeigte, war diesmal Caterham-Neuling Marcus Ericsson. Der Schwede liess sich mit 1:55,411 min auch die erste Rundenzeit gutschreiben. Sein Teamkollege Kamui Kobayashi, der schon im ersten Training einen Dreher hingelegt hatte, sorgte derweil mit einer Pirouette für Unterhaltung bei den Zuschauern.

Nachdem sich McLaren-Rookie Kevin Magnussen (1:51,644 min), Force India-Pilot Sergio Pérez 81:51,446 min), Toro Rosso-Abschiedskandidat Jean-Eric Vergne (1:50,961 min), Red Bull Racing-Überraschung Daniel Ricciardo (1:50,390 min) und Mercedes-Star Lewis Hamilton (1:50,139 min) an der Spitze abgewechselt hatten, übernahm WM-Leader Nico Rosberg mit 1:49,075 min die Führungsposition der Zeitentabelle.

Sergio Pérez: Erste Bestzeit auf den extra-weichen Reifen

Beide Silberpfeil-Piloten hatten mit ihren Rennern zu kämpfen. Rosberg beschwerte sich: «Habe derzeit zu viel Untersteuern» und Hamilton klagte: «Das Auto fühlt sich ziemlich schlecht an, weiss nicht, ob das die Strecke ist.» Kurz darauf musste der Weltmeister von 2008 in der siebten Kurve weit ausholen, und funkte danach: «Etwas fühlt sich komisch an am Auto, es macht, was es will.» Auch McLaren-Pilot Jenson Button hatte alle Mühe, seinen Dienstwagen auf dem Kurs zu halten. Der Weltmeister von 2009 klagte über massives Untersteuern.

Der Erste, der auf der extra-weichen Reifenmischung ausrückte, war Sauber-Pilot Esteban Gutiérrez. Der Mexikaner, der am Morgen noch eine Zwangspause hatte einlegen müssen, reihte sich mit 1:49,290 min auf Platz 2 hinter Rosberg ein. Der Erste, der auf den extra-weichen Reifen die Bestzeit setzte, war Pérez. Der 24-Jährige aus Guadalajara umrundete die 5,073 km lange Strecke in 1:48,653 min.

Rote Flaggen wegen Pastor Maldonado

Lange konnte sich Pérez nicht über die Bestzeit freuen. Kaum hatte Ricciardo die weichere der beiden zur Verfügung stehenden Slick-Mischungen aufziehen lassen, gab er auch das Tempo vor. Der Australier schaffte den Strassenkurs in 1:48,790 min. Das rief wiederum Rosberg auf den Plan. Doch der WM-Leader musste seine fliegende Runde abbrechen, weil erst die gelben und kurz darauf die roten Flaggen geschwenkt wurden.

Der Grund dafür spiegelte sich in einer Schrottspur und einem Lotus-Wrack wieder: Pastor Maldonado hatte in der zehnten Kurve die Kontrolle über seinen Dienstwagen verloren und war in der Wand gelandet. Zuvor hatte der Venezolaner die bis dahin zehntschnellste Runde gedreht.

Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige Sky-Sport-TV-Experte Marc Surer kommentierte trocken: «Da ist ihm das Auto einfach ausgebrochen, er war einfach zu schnell. Natürlich passieren solche Fehler in einem schlecht liegenden Auto schneller als in einem guten. Aber das kann keine Ausrede sein, man muss immer das Maximum aus dem Auto herauskitzeln.»

Späte Ausfahrt von Sebastian Vettel

Nach knapp acht Minuten durften die Piloten wieder auf Zeitenjagd gehen. Hamilton nutzte die Gelegenheit und schob sich mit 1:47,490 min an die Spitze. Maldonados Teamkollege Romain Grosjean bekundete derweil Probleme mit dem achten Gang. «Wir sehen das Problem, können derzeit aber nichts machen», lautete die ernüchternde Antwort von der Boxenmauer.

Auch Magnussens Training verlief nicht nach Wunsch. Der Däne musste die Box ansteuern, weil er Plötzlich massives Untersteuern bekundete. Marussia-Pilot Max Chilton wurde hingegen von einem Problem mit dem Turbo heimgesucht. Der Brite musste seinen Dienstwagen auf der Strecke abstellen, weil offenbar ein Feuer ausgebrochen war.

Alle Augen richteten sich zu diesem Zeitpunkt aber in die Box von Vettel, der seinen Renner genau acht Minuten vor Trainingsende aus der Box manövrierte. «Das sieht mir nach einem leichten Auto aus», kommentierte Surer, und präzisierte: «Red Bull Racing hätte auch noch einmal mit Vollbetankung testen können. Doch das Team hat sich offenbar dazu entschieden, die extra-weichen Reifen zu testen.» Vettels erste schnelle Runde reichte denn auch für den fünften Platz auf der Zeitenliste. «Das ist eine gute Zeit für eine erste Runde», erklärte Surer anerkennend.

Der vierfache Champion sicherte sich am Ende den fünften Platz. Die Tagesbestzeit war Hamilton mit 1:47,490 min nicht zu nehmen. Die restlichen Top-Ten-Plätze belegten Alonso, Ricciardo, Räikkönen, Vettel, Magnussen, Button, Pérez, Hülkenberg, und Daniil Kvyat, der seinen Teamkollegen Vergne auf Platz 11 verwies. Adrian Sutil musste sich mit dem 15. Rang begnügen. Immerhin konnte er die beiden Williams-Piloten Felipe Massa und Valtteri Bottas hinter sich lassen. Die Fahrer des Privatrennstalls aus Grove blieben damit unter den Erwartungen.

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