Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Nico Rosberg geknickt: «Komm schon! Das muss gehen!»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg: «Wie eine Achterbahn, die nur hinunter fährt ...»

Nico Rosberg: «Wie eine Achterbahn, die nur hinunter fährt ...»

Nico Rosberg hat in der Nacht von Singapur die WM-Führung verloren. Nun spricht er darüber, was in ihm vorgegangen ist, als sein Silberpfeil völlig überraschend bockte.

«Das war der härteste Tag des Jahres für mich!» stellt Nico Rosberg nach dem so enttäuschenden Singapur-GP fest – Ausfall, WM-Führung futsch. Nico: «Das war wie eine Achterbahnfahrt, allerdings auf einer Achterbahn, die nur bergab fährt!»

«Die Probleme mit dem Lenkrad begannen in der Box, schon vor dem Rennen. Das war seltsam, weil das Team vorher fünf Checks gemacht hatte, bevor ich überhaupt ins Auto stieg. Alles sah gut aus. Dann bin ich an Bord gegangen und nichts hat funktioniert!»

«Es war ein schwieriger Moment, als ich in der Startaufstellung nicht vom Fleck gekommen bin Das Auto kam nicht aus der neutralen Stufe heraus, und als ich schliesslich aus der Boxengasse losgefahren bin, konnte ich nur die Gänge wechseln.»

«In der Boxengasse statt in der Startaufstellung zu stehen, zu sehen, wie alle vorbeifahren, das war hart. Ich steckte in einer bestimmten Motoreinstellung fest und hatte keine Hybrid-Power. Beinahe nichts am Lenkrad funktionierte, und ich konnte auch die Drehräder nicht betätigen. Ich hatte keinen Funk und keinen verstellbaren Heckflügel. Nur die Schaltwippen funktionierten, aber selbst die nicht richtig. Jedes Mal, wenn ich schaltete, schaltete das Getriebe gleich zwei Gänge hoch statt nur einmal. Es war seltsam, weil es irgendwie funktionierte, aber ich hatte keinen zweiten, keinen vierten und keinen sechsten Gang. Dadurch war das Auto schwierig zu fahren. Die Bremsbalance war auch nicht richtig eingestellt. Deshalb konnte ich nicht korrekt bremsen. Alles war so langsam, eine extrem frustriernde Erfahrung.»

«Wir versuchten dann, das Problem mit einem weiteren Lenkradwechsel beim Boxenstopp zu beheben. Das hatten wir schon in der Box sowie in der Startaufstellung gemacht. Wir hofften, dass die Systeme danach wie der Funk wieder anspringen würden. So hätten wir da Blatt vielleicht wenden können. Es ging an und aus. Somit gab es ein Füncken Hoffnung. Ich dachte: «Komm schon! Das muss gehen!» Wenn es geklappt hätte, dann hätte ich noch immer die Chance auf ein solides Ergebnis gehabt – dank Safety-Car-Phase und anderen Umständen.»

«Aber leider hat es letztlich nichts genützt. Beim Boxenstopp hat der Speed-Begrenzer auch nicht funktioniert, und ich konnte das Getriebe nicht in die neutrale Stufe stellen. Der Plan sah dann vor, mein Auto aufzubocken, ich sollte Vollgas geben, und dann würde das Heck heruntergelassen werden. So sollte ich losfahren. Aber das Team entschied, dass dies zu gefährlich sei. Schliesslich hatte es keinen Sinn mehr, weiterzumachen.»

«Wir vermuten ein Problem am Kabelstrang bei der Verbindung zwischen Lenkrad und Auto. Daher machte es auch keinen Unterschied, wenn wir das Lenkrad wechselten ...»

«Den Rest des Rennens habe ich an der Boxenmauer verfolgt. Da hat man immerhin die Möglichkeit, etwas zu lernen. Und es gibt immer etwas zu lernen in der Formel 1.»

«Wir müssen mehr an der Standfestigkeit arbeiten. Das ist unsere Schwäche. Aber es ist natürlich schwierig, nach solch einem Tag etwas Positives mitzunehmen. Aber Lewis’ Rennen hat gezeigt, dass der Speed stimmt, also sollten wir auch in Japan stark sein. Es ist nicht meine Art, der Vergangenheit nachzuweinen. Klar bin ich noch immer enttäuscht, aber das hake ich nun ab und blicke vorwärts nach Suzuka.»

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