Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sotschi: Sorgen für Nico Rosberg und Lewis Hamilton

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg beendete das erste freie Training in Sotschi mit 1:42,311 min als Schnellster

Nico Rosberg beendete das erste freie Training in Sotschi mit 1:42,311 min als Schnellster

Das erste freie Training zum GP-Debüt in Sotschi beendete Nico Rosberg trotz Technik-Problemen als Schnellster. Auch in Russland beherrschte die Sorge um Jules Bianchi den Fahrerlager-Alltag.

Auch am Trainingsfreitag waren alle im Fahrerlager von Sotschi in Gedanken beim schwer verletzten Formel-1-Piloten Jules Bianchi. Sein Marussia-Team hatte kurz vor dem Start zum ersten Training entschieden, aus Respekt vor der ernsten Lage, in der sich der Rennfahrer aus Nizza befindet, nur mit einem Auto auszurücken.

In einer Pressemitteilung hiess es: «Die Mechaniker von Jules haben den zweiten Wagen einsatzbereit aufgebaut. Das Auto wird so an diesem Wochenende stehen bleiben. Das komplette Team und die Autos werden eine Grafik #JB17 tragen. Auf diese Weise wird uns Jules nahe sein.»

So musste Marussia-Reservist Alexander Rossi, der bei einem Einsatz des zweiten Marussia-Renners zum Zug gekommen wäre, von der Boxenmauer aus zuschauen. Eine unfreiwillige Pause mussten auch Kamui Kobayashi und Esteban Gutiérrez einlegen. Der Caterham-Wackelkandidat räumte sein Cockpit für Roberto Merhi, während der Sauber-Pilot für den jungen Russen Sergey Sirotkin Platz machen musste.

Mercedes-Star Nico Rosberg verbremst sich

Der Erste, der sich auf den neuen Kurs in Sotschi wagte, war Ferrari-Star Fernando Alonso. Seinem Beispiel folgten viele Piloten, schon in der zweiten Minute drehten 16 Formel-1-Stars ihre Installationsrunden. Die erste Rundenzeit brannte Nico Rosberg in den Asphalt. Diese fiel jedoch wegen eines Verbremsers und eines anschliessenden Ausflugs neben die Strecke in Kurve 13 mit 1:49,932 min eher bescheiden aus. Sein Teamkollege Lewis Hamilton, der sich zuvor über Vibrationen beim Bremsen beklagt hatte, war mit 1:54,426 min noch langsamer unterwegs.

Selbst Marussia-Pilot Max Chilton war auf seiner ersten schnellen Runde (1:52,664 min) schneller. Der Brite reihte sich folglich auf dem zweiten Platz ein. Hamilton legte umgehend nach und sicherte sich mit 1:45,120 min die Spitzenposition. Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo drehte mit 1:49,473 min die bislang drittschnellste Runde, während sich Rosberg mit 1:45,186 min erst auf Platz 2 verbesserte und daraufhin mit 1:44,707 min die Spitze übernahm.

Erst 20 Minuten nachdem die Ampel auf Grün gesprungen war, setze sich mit Alonso erstmals ein Gegner der Silberpfeile an die Spitze der Zeitenliste. Der Ferrari-Star durfte sich nicht sehr lange über die Bestzeit freuen: Mit 1:44,012 min wurde er von McLaren-Pilot Jenson Button verdrängt. Nach der ersten halben Stunde belegten die Silberpfeil-Piloten, die beiden McLaren-Fahrer, das Williams-Duo Valtteri Bottas und Felipe Massa, die beiden Toro Rosso-Fahrer Daniil Kvyat und Jean-Eric Vergne sowie der Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo und Ferrari-Abschiedskandidat Alonso die Top-Ten der Zeitenliste.

Viele Ausrutscher neben die Strecke

Dass die Piloten an diesem Morgen Neuland befuhren, spiegelte sich auch in der Anzahl Ausrutscher, welche die Zuschauer zu sehen bekamen. Dabei waren nicht nur die jungen Wilden mit viel Risiko unterwegs: Neben Sergio Pérez, der seinen Force India gleich zwei Mal neben die Strecke steuerte, unternahmen auch Vettel, Sutil, Nico Hülkenberg, Vergne und Ricciardo Ausflüge ins Aus. Die meisten Fehler leisteten sich die Rennfahrer in der ersten harten Bremszone der Runde vor der zweiten Kurve.

Ein ungewöhnliches Problem quälte McLaren-Talent Kevin Magnussen. Der junge Däne fürchtete, auf seiner Zeitenjagd einen Vogel erwischt zu haben, und steuerte daraufhin die Box an. Teamkollege Button verbesserte die Bestzeit derweil auf 1:42,507 min. Kurz darauf wurde es ruhig auf dem Sotschi-Rundkurs, denn alle Piloten mussten den Extra-Satz der härteren Medium-Reifen wieder zurückgeben. Hamilton hatte zu diesem Zeitpunkt nur vier Runden gedreht. Die schon auf der Installationsrunde gemeldeten Bremsprobleme verhinderten, dass der Mercedes-Pilot mehr Erfahrungskilometer sammeln konnte.

Aus für Valtteri Bottas, Dreher von Jenson Button

Die Piloten liessen sich einige Zeit, bevor sie wieder ausrückten, einzig Champion Vettel zeigte sich zur Halbzeit auf der Strecke. Der Red Bull Racing-Pilot, der das Weltmeister-Team Ende Saison verlassen wird, drehte die siebtschnellste Runde. Kurz darauf rückten auch die beiden Silberpfeile wieder aus, genauso wie das Caterham-Duo Merhi und Marcus Ericsson. Der junge Schwede stellte mit 1:57,612 min die erste Caterham-Zeit des Wochenendes auf, und wurde daraufhin von Freitagsfahrer Merhi vom 20. Platz verdrängt.

Knapp eine halbe Stunde vor dem Ende des ersten Trainings setzte sich Rosberg mit 1:42,311 min wieder an die Spitze, hinter ihm reihten sich Hamilton, Button, Magnussen, Kvyat, Vergne, Kimi Räikkönen, Bottas, Alonso und Pérez auf den restlichen Top-Ten-Plätzen ein. Für Bottas war das Training kurz danach gelaufen. Der Grund: Eine defekte Reifenwärmer-Decke hatte den nächsten Reifensatz des jungen Finnen ruiniert.

Sichtlich Mühe bekundete das Red Bull Racing-Duo, das auf den Plätzen 12 (Vettel) und 15 (Ricciardo) unterwegs war. Zum Vergleich: Vergne, der mit 1:43,327 min der langsamere der beiden Toro Rosso-Piloten war, fuhr mehr als eine Sekunde schneller als der vierfache Champion. Der Heppenheimer war nicht der Einzige mit Problemen: Button drehte sich in der achten Kurve, während Hamilton sich verbremste und Pérez gleich mehrere Ausflüge neben die Strecke unternahm. Rosberg, der sich mit einem marginalen Vorsprung von 65 Tausendstel an die Spitze gesetzt hatte, klagte derweil über merkwürdige Vibrationen.

Mercedes-Duo knapp vorne

Lotus-Pilot Romain Grosjean wurde hingegen wieder einmal von Problemen mit dem Motor heimgesucht. «Es fehlt immer noch an Power», klagte der Genfer in den Boxenfunk. Die ernüchternde Antwort von der Boxenmauer lautete: «Wir können nichts Ungewöhnliches erkennen, alle Systeme laufen normal.» Grosjean konnte sich denn auch auf Position 17 verbessern, nur zwei Zehntel trennten ihn von seinem Teamkollegen Pastor Maldonado. Auch Freitagsfahrer Merhi hatte sichtlich Mühe und sorgte in den letzten fünf Minuten mit einem Dreher für Unterhaltung.

Das Mercedes-Duo Rosberg und Hamilton war nicht zu schlagen, am Ende durfte sich der Deutsche mit 1:42,311 min über die Bestzeit freuen. Hinter dem zweitplatzierten Hamilton reihten sich Button, Alonso, Magnussen, Pérez, Kvyat, Räikkönen, Vergne und Bottas auf den restlichen Top-Ten-Plätzen ein. Massa, Ricciardo, Hülkenberg, Vettel, Sutil, Maldonado, Sirotkin, Grosjean, Merhi, Ericsson und Chilton komplettierten die Zeitenliste.

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