Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Flavio Briatore: «Fernando Alonso ging aus 2 Gründen»

Von Vanessa Georgoulas
Flavio Briatore lässt sich nur noch selten im Fahrerlager der Formel 1 blicken, ist aber immer gut über die Vorgänge hinter den Kulissen informiert

Flavio Briatore lässt sich nur noch selten im Fahrerlager der Formel 1 blicken, ist aber immer gut über die Vorgänge hinter den Kulissen informiert

Flavio Briatore verrät, warum sein ehemaliger Schützling Fernando Alonso Ferrari in Richtung McLaren-Honda verliess und wann diese Entscheidung fiel.

Lange Jahre war Flavio Briatore einer der schillerndsten Vertreter der Formel 1, bis er 2009 im Zuge der sogenannten «Crash-Gate-Affäre» seinen Posten als Renault-Teamchef räumen musste. Der heute 64-Jährige war auch lange Jahre der Manager von Fernando Alonso, der seine beiden Weltmeistertitel 2005 und 2006 zusammen mit Briatore bei Renault feiern durfte. Dass Briatore auch nach seiner aktiven Formel-1-Zeit regen Kontakt zum Asturier pflegt, beweisen verschiedene Bilder, die der frühere Benetton- und Renault-Teamchef auf Twitter veröffentlicht.

So verwundert es auch nicht, dass Briatore genau weiss, warum Alonso Ferrari nach fünf Jahren in Richtung McLaren-Honda verlässt. Im Gespräch mit den Kollegen der italienischen Zeitung Gazzetta dello Sport verrät er: «Alonso hat diese Entscheidung schon 2013 gefällt. Er traf mit dem damaligen Ferrari-Präsidenten Luca di Montezemolo per Handschlag folgende Absprache: Sollte das Auto 2014 nicht konkurrenzfähig sein, dann heisst es: Adios! Er war es einfach leid, die immer gleiche Leier zu hören: Du wirst sehen, das nächste Auto wird konkurrenzfähig sein.»

Briatore offenbart auch: «Zwei Gründe haben Alonso zu dieser Entscheidung getrieben: Einerseits empfand er die Bemühungen, die bei der Rekrutierung des technischen Personals gemacht wurden, als unzureichend. Ferrari sollte die Nummer 1 umwerben – und nicht Nummer 25! Andererseits schieden sich die Geister bei der Motorenfrage. Ferrari nutzte sein Veto-Recht nicht, um die Revolution in diesem Bereich zu stoppen. Das Problem von Ferrari im Jahr 2013 war die Aerodynamik. Der Motorenwechsel war eine weitere Unbekannte, was die Arbeit am Auto erschwerte.»

Zum Schluss erklärt der Italiener: «Der Abschied war besiegelt, als bei den Wintertests der unüberwindbare Vorsprung von Mercedes deutlich wurde. Die Abgänge von Stefano Domenicali und Luca di Montezemolo hatten also nichts mit Alonsos Entscheidung zu tun. Mit Mercedes hat er nie ernsthaft verhandelt, aber Honda machte ein Angebot, das er nicht ausschlagen konnte. Denn das Team investiert unglaublich viel Geld ins Formel-1-Projekt. Alonso hatte aber keinen Einfluss auf die Entscheidung, wer den zweiten McLaren fahren durfte. Das war war eine interne Angelegenheit, da ging es ums Sponsoring.»

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