MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Daniel Ricciardo: «Mehr Spielraum als Mercedes»

Von Mathias Brunner
Ungarn-GP-Sieger Daniel Ricciardo

Ungarn-GP-Sieger Daniel Ricciardo

Bei einer Medienveranstaltung von Red Bull Racing in Milton Keynes gibt sich der dreifache GP-Sieger Daniel Ricciardo angriffslustig: «Wir haben mehr Entwicklungsspielraum als Mercedes.»

Für viele Formel-1-Insider war Daniel Ricciardo die grosse Entdeckung der Saison 2014. Im ersten Jahr in einem Top-Team und als Stallgefährte des vierfachen Formel-1-Champions Sebastian Vettel zog sich der 25jährige Australier hervorragend aus der Affäre – alle drei 2014er Siege von Red Bull Racing errang Ricciardo, in Kanada, in Ungarn, in Belgien. Nun fühlt sich der Strahlemann aus Perth bereit für den nächsten Schritt, und er ist auch davon überzeugt, dass Red Bull Racing wieder in WM-Form kommen kann.

Anlässlich einer Veranstaltung von Red Bull Racing in Milton Keynes behauptet der WM-Dritte von 2014: «Mercedes hat aus den Gegebenheiten des ersten Turbo-Jahres extrem viel gemacht. Daher glaube ich, dass ihr Spielraum für Verbesserungen zum zweiten Jahr hin kleiner ist als unserer. Natürlich werden auch sie Fortschritte erzielen, aber ich schätze, wir werden die grösseren Schritte nach vorne tun.»

Ricciardo ist im vergangenen Jahr der einzige Fahrer gewesen, der den übermächtigen Silberpfeil-Fahrern Lewis Hamilton und Nico Rosberg Niederlagen beibringen konnte. Umso selbstbewusster ist Daniel, was seine WM-Chancen angeht: «Ich glaube fest daran, dass ich Weltmeister werden kann. Wenn meine Einschätzung korrekt ist und wir die Lücke zu Mercedes schliessen, dann sind wir bei der Musik dabei. Und wenn sich eine Chance bietet, dann will ich mir die nicht entgehen lassen.»

Verkehrte Welt bei Red Bull Racing: Die Saison 2014 begann mit dem etablierten Champion Sebastian Vettel als Leitwolf und dem Herausforderer Daniel Ricciardo, von Toro Rosso zum Red-Bull-Hauptteam gekommen. Ein Jahr später ist Ricciardo mit 25 Jahren der Dienstältere, und der junge Löwe heisst nun Daniil Kvyat (20).

Daniel Ricciardo: «Ich bin ein paar Mal gefragt worden, wie es sich denn anfühle, Teamleader zu sein. Aber im Grunde beantwortet sich diese Frage alleine durch die Leistungen auf der Rennstrecke. Wenn Danny mich zu schlagen beginnt, muss mir keiner mehr mit Teamleader kommen. Ich erwarte, dass Kvyat schnell sein wird. Obschon ich ja nicht unbedingt alt bin, fühlt es sich doch so an, als stamme Daniil aus einer anderen Generation, und ich bin überzeugt, dass er auch als 20-Jähriger dem Team viel bringen wird. Das wird einige feine Duelle geben.»

Primär stehen jetzt aber die Jerez-Tests vor der Tür. Daniel Ricciardo fährt fort: «Generell werden wir jede Information teilen, denn es wird in Andalusien darum gehen, so viel als möglich über den neuen Wagen zu lernen. Ich plane einen offenen Informationsaustausch, und daran wird sich so lange nichts ändern, bis wir anfangen, uns um die Ränge 1 und 2 zu balgen.»

Red Bull Racing plant keine eigentliche Präsentation des neuen Modells RB11. Der Wagen wird am kommenden Sonntagmorgen (1. Februar) kurz in die Morgensonne gestellt, dann beginnt die Testarbeit. Gemäss Teamchef Christian Horner wird es knapp: der Aufbau des Rennwagens läuft auf Hochtouren. Nur wenn alles reibungslos verläuft, wird RBR in Jerez pünktlich beginnen können.

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