Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Jerez-Test, Tag 1: Mercedes ist Massstab, Lotus fehlt

Von Mathias Brunner
Nach drei Stunden steht fest: Mercedes ist nicht nur als Weltmeister in der Favoritenrolle. Nico Rosberg fährt und fährt und fährt – die Konkurrenz steht und staunt.

Kaum ein halber Testtag von insgesamt zwölf Testtagen ist vorbei, aber ein erster Eindruck verfestigt sich bereits: Wer 2015 an Grand-Prix-Siege denken will, der muss zuerst mal an Weltmeister Mercedes vorbei. Nico Rosberg hat nach knapp drei Stunden Testarbeit von mehr als 50 Runden zurückgelegt, mit 1:23,106 min Bestzeit liegt er bereits unter jener Zeit, die McLaren-Mercedes-Fahrer Kevin Magnussen vor einem Jahr nach vier Tagen Jerez erzielt hatte!

Nach dem völlig missratenen Start von Red Bull Racing vor einem Jahr gibt es ein teilweises Aufatmen bei Daniel Ricciardo: der dreifache GP-Sieger aus Australien hat schon 22 Runden zurückgelegt, kam dann aber mit rauchendem Heck an die Box zurück. Toro-Rosso-Technikchef James Key hatte gestern schon angekündigt, dass wir uns beim Test über einige angekokelte Verkleidungen nicht wundern sollten.

Vertreter gegnerischer Rennställe sind sich nicht einig darüber, ob die Tarnlackierung wirklich von Nutzen oder nur ein PR-Gag der Marketing-Abteilung ist.

Marcus Ericsson im Sauber hatte einen harmlosen Dreher, konnte aber aus eigener Kraft wieder an die Box zurückkehren. Der Schwede sorgte damit für die bislang einzige Unterbrechung der Tests mit roter Flagge.

Zur Freude der mehr als 30.000 Fans am Circuito de Jerez gingen auch die Einheimischen Carlos Sainz und Fernando Alonso auf die Bahn. Alonso kam im neuen McLaren-Honda bislang nur auf eine gezeitete Runde. Der japanische Motor klingt überaus rauh, was möglicherweise daran liegt, dass nicht mit voller Schubkraft gefahren wird. Der Sound der Honda-Antriebseinheit klingt generell tiefer und raspliger.

Sebastian Vettels Ferrari haben wir nach neun Runden nicht mehr auf der Bahn gesehen. Für alle Fans seiner Helmdesigns: noch steht die finale Version seines Kopfschutzes in Sachen Platzierung von Sponsorklebern nicht fest, doch will der vierfache Champion die ganzen Wintertests mit einem weissen Helm und den deuschen Nationalfarben bestreiten.

Das ist jedoch alles besser als Williams und Lotus: am Williams wurde bis spät in die Nacht gearbeitet, Valtteri Bottas ging erst kurz vor 12.00 Uhr erstmals auf die Bahn.

Der neue Lotus E23, der heute von Pastor Maldonado gefahren werden sollte, befindet sich in einem Flugzeug auf der Anreise Richtung Andalusien. Lotus-Sprecher Andy Stobart: «Wir wollten im Werk sicher gehen, dass alles funktioniert, bevor wir den Wagen nach Spanien schicken.»

Mit dem ersten Ausrücken des Lotus ist erst morgen Montag zu rechnen.

Jerez-Test nach drei Stunden

1. Nico Rosberg (D), Mercedes, 1:23,106 (51 Runden)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing-Renault, 1:24,641 (22)
3. Marcus Ericsson (S), Sauber-Ferrari, 1:24,804 (27)
4. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 1:25,764 (9)
5. Carlos Sainz (E), Toro Rosso-Renault, 1:26,081 (20)
6. Fernando Alonso (E), McLaren-Honda, 1:40,738 (6)
7. Valtteri Bottas (FIN), Williams-Mercedes, – (nur Installationsrunde)

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