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Giedo van der Garde: «Superlizenz ist kein Problem»

Von Mathias Brunner
Giedo van der Garde ist happy

Giedo van der Garde ist happy

In der Nacht vor dem ersten Training in Melbourne gibt die Affäre Giedo van der Garde gegen Sauber am meisten zu reden. Der Niederländer ist überzeugt davon, dass er fahren wird.

Fährt er oder fährt er nicht? Am Abend vor dem ersten Training zum Grossen Preis von Australien gibt im Fahrerlager des Albert Park Circuit von Melbourne der Gerichtsfall von Giedo van der Garde gegen Sauber am meisten zu reden.

Viele Insider sind überzeugt: der letztjährige Sauber-Testfahrer hat in Sachen Superlizenz (dem Führerschein der Formel-1-Fahrer) zu spät reagiert. Ohne Lizenz, so die Überzeugung, werde der Niederländer nicht einsteigen dürfen.

Zur Erinnerung: Der Fahrer bewirbt sich jeweils um die nationale Lizenz, welche die Grundlage zum Antrag der Superlizenz ist. Die Superlizenz wiederum wird in der Regel vom Rennstall beantragt. Van der Garde ist in seiner Heimat erst in dieser Woche aktiv geworden, was diese Papiere angeht, Sauber hat überhaupt nichts gemacht. Wieso auch? Aus ihrer Sicht wurde der Vertrag mit Sauber gekündigt, und sie wollen mit Felipe Nasr und Marcus Ericsson antreten.

Eine Bedingung für die Superlizenz ist auch, dass das so genannte «Contract Recognition Board» in Genf, wo alle Formel-1-Fahrerverträge hinterlegt werden, mit der rechtlichen Seite zufrieden ist. In der vergangenen Woche informierte Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn jedoch das Board, dass der Vertrag mit van der Garde anfangs Februar gekündigt worden sei.
Mit dem Urteil der Richter hier in Australien muss dieser Vertrag vom Board gewissermassen wieder auf Grün geschaltet werden. Wie schnell das passiert, ist unklar.

Ungewiss ist auch, wie kooperativ sich der Autoverband FIA in diesem Falle verhält. Es gab schon Situationen, in welchen Anträge zur Superlizenz aus Gründen höherer Gewalt im Eilzugstempo durchgewunken wurden.

Van der Garde selber bleibt ganz cool und glaubt fest daran, dass alle ihm helfen: «Gut, es gibt ein wenig Papierkram. Sauber muss dabei mithelfen. Es wird sich in den kommenden Stunden zeigen, ob sie das tun. Gut ist für mich dabei die Zeitverschiebung zu Europa. Der niederländische Verband tut sein Bestes. Alles liegt dort bereit. Ich sehe aus meiner Perspektive nicht, dass die Lizenz ein Problem sein wird. Sauber muss halt ein wenig Gas geben.»

Das Argument, für van der Garde könne auf die Schnelle kein Sitz gemacht werden, ist haltlos. Van der Garde: «Ich weiss, was die Mechaniker können. In drei Stunden ist ein solcher Sitz ausgeschäumt und bereit. Selbst wenn sie meine Sitzschale vom letzten Jahr nicht im Gepäck haben.»

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