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Graeme Lowdon: «Manor ohne Jules Bianchi nicht hier»

Von Mathias Brunner
Der Franzose Jules Bianchi liegt seit sechs Monaten im Koma. Manor-Sportchef Graeme Lowdon sagt: «Ohne ihn wären wir nicht hier, ohne ihn hätte dieser Rennstall nicht überlebt.»

Unser Bild zeigt Jules Bianchi beim China-GP vor einem der Pavillons des Fahrerlagers auf dem Gelände des Shanghai International Circuit. Der junge Franzose ist nicht vergessen. Jeden Tag kommt irgendwo die Rede auf den 25-Jährigen.

Seit seinem schlimmen Unfall am 5. Oktober in Suzuka liegt der frühere Marussia-Fahrer im Koma, zuerst in Japan, danach in Nizza. Von seiner Familie haben wir nichts Neues gehört, also müssen wir davon ausgehen, dass es dem Ferrari-Nachwuchsfahrer nicht entscheidend besser geht.

Einer, der jeden Tag an Jules denkt, ist Graeme Lowdon, Sportchef von Manor (2014 als Marussia unterwegs). Lowdon sagt über die letzten Monate: «Unser Rennstall lag in Insolvenz, die meisten gingen davon aus, dass wir kollabieren würden wie Caterham. Aber wir haben uns durchgebissen, neue Investoren gefunden, jetzt sind wir hier in China. Für mich steht es ausser Zweifel – ein wesentlicher Grund am Überleben dieses Rennstalls ist das Schicksal von Bianchi. Wir wollten einfach nicht aufgeben, weil wir fanden: auch Bianchi kämpft. Wir denken ständig an ihn. Er war nicht nur ein grossartiger Fahrer, er war auch ein feiner Kerl.»

Aber in aller Wahrscheinlichkeit wäre Bianchi nicht mehr bei Manor, wäre es nicht zur Tragödie von Japan gekommen. Der Franzose sollte 2015 einen Sauber fahren, Ferrari wollte ihn in Ruhe bei einem konkurrenzfähigeren Team auf die Rolle des Ferrari-Werkspiloten vorbereiten. Der Unfall hat diesen Plan zunichte gemacht.

Lowdon sagt: «Wir haben sehr vielfältige Gefühle, wenn wir an Jules denken. Zum einen leiden wir mit seiner Familie und hoffen inständig, dass es ihm bald besser gehen möge. Zum anderen fühlen wir Frustration, weil wir wissen, was mit ihm alles möglich gewesen wäre. Wir tragen das Zeichen #JB17 nicht grundlos auf dem Wagen. Wir wollen der Welt zeigen: Jules, wir haben dich nicht vergessen. Es ist ein Zeichen unserer Verbundenheit, unseres Respekts, unserer Freunschaft. Im Geiste ist er hier bei uns.»

Beim China-GP gehen erstmals 2015 beide Manor ins Rennen.

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