Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Nürburgring: Stuck schießt scharf gegen Ecclestone

Von Rob La Salle
Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck

Die deutsche Motorsport-Legende Hans-Joachim Stuck hat Formel-1-Chef Bernie Ecclestone für die Absage des Deutschland-Grand-Prix scharf kritisiert.

«Bernie Ecclestone ist dank vieler deutscher Hersteller, Sponsoren und Zulieferer dahin gekommen, wo er jetzt ist. Und dann wegen zwei, drei Millionen einen Grand Prix platzen zu lassen...», sagte Stuck in der Diskussionsrunde von «ServusTV».

Der Hintergrund: Stuck selbst hatte Ecclestone Ende Januar ein Angebot der Nürburgring-Betreiber überbracht, um das Rennen auf deutschem Boden noch zu retten. Was Stuck dann erlebte, bringt ihn offenbar noch heute noch auf die Palme. Denn das Angebot beinhaltete angeblich eine «wirklich gute Summe», wie Stuck erklärte.

Ecclestone lehnte bekanntlich ab. «Er hat in seiner typischen Art geantwortet, warum er das nicht macht», so Stuck, der den Diskussionsteilnehmern die genaue Wortwahl ersparte. Stuck könne Ecclestone zwar verstehen, wenn er als Geschäftsmann Streckenbetreibern den Zuschlag gibt, die 30 Millionen Euro problemlos zahlen können und wollen.

Doch Stuck ist vor allem menschlich enttäuscht. «Bernie hat mittlerweile so viel Geld verdient, dass er sicher nicht weniger Butter auf das Brot schmieren muss, wenn er bei zwei oder drei Rennen ein bisschen nachgibt.» Und in der Gesamtrelation der Formel 1 seien die zwei Millionen Euro weniger ein Tropfen auf den heißen Stein.

Der frühere Formel-1-Teamchef Colin Kolles verwies dabei vor allem in den derzeitigen schwierigen finanziellen Zeiten darauf, dass das Geld dringend nötig sei, um den Formel-1-Zirkus am Laufen zu halten.

Letztendlich wurde der Große Preis von Deutschland am 20. März ersatzlos aus dem Terminkalender der Formel 1 gestrichen, nachdem Ecclestone weder mit den Betreibern des Nürburgrings noch mit den Verantwortlichen des Ersatzkandidaten Hockenheim eine Einigung erzielt hatte. Laut Stuck wird die Absage kein deutsches Problem bleiben. «Im nächsten Jahr geht es um Monza und um Spa. Ich finde, diese Traditionsstrecken gehören zur Formel 1.»

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