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Colin Kolles: Jules Bianchi – Sauber-Deal vor Crash!

Von Gerhard Kuntschik
Colin Kolles kritisiert Sauber

Colin Kolles kritisiert Sauber

Der frühere Formel-1-Teamchef Colin Kolles macht dem Schweizer Rennstall Sauber schwere Vorwürfe: «Die Herrschaften können ja dann gerne gegen mich vorgehen.»

Die überraschendste Aussage in der Formel-1-Diskussionsrunde von «ServusTV» am Montagabend („Sport und Talk aus dem Hangar-7“) kam nicht vom Niederländer Giedo van der Garde nach dessen Melbourne-Affäre um Sauber, sondern vom Ex-Chef mehrerer Formel-1-Teams, Colin Kolles.

Der frühere Steuermann von Force India und HRT sagt: «Es gab nicht nur drei, es gab sogar sechs Verträge mit Rennfahrern. Adrian Sutil trifft sich vor Gericht mit Frau Kaltenborn und Herrn Sauber. Das war kalkuliert von den Herrschaften, das Team hat Geld gebraucht und hat Fahrerplätze verkauft. Die Herrschaften können ja gerne gegen mich vorgehen mit ihren Anwälten, es ist aber die Wahrheit", erklärte der in Kitzbühel lebende Gredinger, gelernter Zahnarzt.

Kolles sagte weiter, er wisse, dass am Sonntagmittag von Suzuka, wenige Stunden vor seinem tragischen Unfall, Jules Bianchi einen Sauber-Vertrag unterschrieben habe, ein Abkommen, das im Zusammenhang mit Saubers Ferrari-Motorenvertrag zu sehen gewesen sei. Die Option auf Giedo van der Garde als Stammfahrer sei bereits im Sommer gezogen worden.

Mit Sutil und Esteban Gutiérrez hatte Sauber – gemäss Kolles – zu diesem Zeitpunkt also vier Fahrer für 2015 unter Vertrag, wobei wenig später Nasr und Ericsson dazu kamen. Macht ergo sechs.

Van der Garde gab in der Diskussionsrunde von Salzburg zu, dass «meine Formel-1-Karriere wohl beendet ist». Er sehe für diese Saison nur noch geringe Chancen auf ein Cockpit, wolle sich aber für 2016 vor allem um einen Platz im DTM oder im WEC bemühen. Ein Antreten in den USA (Indycars) schliesst er derzeit aus.

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