Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Kanada: Lewis Hamilton siegt, Sebastian Vettel auf P5

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton entschied den Kanada-GP zum vierten Mal für sich

Lewis Hamilton entschied den Kanada-GP zum vierten Mal für sich

Obwohl das Safety-Car im Kanada-GP nicht zum Einsatz kam, konnte sich Sebastian Vettel von Startplatz 18 auf Position 5 vorkämpfen. Champion Lewis Hamilton sicherte sich den Sieg vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg.

Die ersten fünf Positionen änderten sich nach dem Start zum Kanada-GP nicht: Champion und Pole-Setter Lewis Hamilton führte das Rennen vor seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg, Ferrari-Star Kimi Räikkönen, Williams-Talent Valtteri Bottas und Lotus-Pilot Romain Grosjean an. Dahinter schob sich Force India-Fahrer Nico Hülkenberg schon auf den ersten Metern an Grosjeans Teamkollegen Pastor Maldonado vorbei.

Auch Vettel konnte Positionsgewinne verbuchen. In der ersten Runde arbeitete er sich von Startplatz 18 auf Position 16 vor, in Runde 2 schnappte er sich P15 von Sauber-Neuling Felipe Nasr, kurz darauf überholte er Toro Rosso-Rookie Carlos Sainz in der Haarnadel-Kurve. Der vierfache Champion arbeitete sich in den folgenden Runden bis auf Platz 12 vor, bog dann aber gleich für einen frühen Reifenwechsel an die Box ab.

Hitzige Aufholjagd von Sebastian Vettel

Vettel hatte Pech, weil das linke Hinterrad klemmte, verlor der Heppenheimer wertvolle Sekunden. Insgesamt 6,6 Sekunden betrug seine Standzeit, die normalerweise zwischen zwei und zweieinhalb Sekunden beträgt. Ferraris Versuch, Vettel damit aus dem Verkehr zu ziehen, misslang. Vettel kam auf Position 20 wieder auf die Strecke.

Der Ferrari-Star arbeitete sich in den folgenden Runden bis auf Platz 16 vor. Auch Williams-Pilot Felipe Massa startete eine Aufholjagd: Erst schnappte er sich Position 10 von Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo in der 14. Runde. Zwei Umläufe später drückte er sich an Sergio Pérez' auf P9 vorbei.

Weil Maldonado kurz darauf auf an die Box abbog, fand sich der kleine Brasilianer schnell auf Position 8 wieder. Mit einem schönen Überholmanöver an Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat, der mit Bremsproblemen zu kämpfen hatte, sicherte er sich Position 7.

?Alles andere als reibungslos lief es für Vettel. Der 40-fache GP-Pilot geriet im Duell mit McLaren-Honda-Pilot Fernando Alonso in der letzten Schikane aneinander und verlor dabei etwas Zeit. «Wir haben uns berührt», rapportierte der fleissige Blondschopf sogleich an die Boxenmauer. Vettel liess sich nicht beirren und schob sich in der Folge in einer Runde gleich an beiden Toro Rosso-Neulingen vorbei. Eine Runde später war Sauber-Mann Marcus Ericsson dran.

Fernando Alonso platzt der Kragen

Während sich Vettel weiter vorarbeitete und in Runde 32 auf Position 7 wiederfand, regierte in Alonsos Cockpit der pure Frust. Der Asturier, der den WM-Titel 2005 und 2006 erobert hatte, wurde von seinem Team angewiesen, Sprit zu sparen. Da platzte ihm der Kragen.

Alonso schimpfte über Boxenfunk: «Das tue ich doch schon! Ich habe hier schon genug Probleme! Wir sehen aus wie Amateure!»Die Antwort des Teams: «Wir müssen sicherstellen, dass wir auch am Ende noch um Positionen kämpfen können.»

Keinen guten Eindruck hinterliess auch Räikkönen. Nachdem der Iceman seinen ersten Stopp absolviert hatte, drehte er sich auf Position 4 liegend in der Haarnadel-Kurve. «Das ist genau das Gleiche, wie im letzten Jahr», schimpfte der Finne, der an jener Stelle 2014 gleich mehrere Dreher hatte hinnehmen müssen.

Scharmützel von Sebastian Vettel, Aus für Fernando Alonso

Das Rennen kam so richtig in Fahrt und die Formel-1-Stars schenkten sich auch nach den ersten Boxenstopps nichts. Für Aufregung sorgte in Runde 44 eine Szene zwischen Vettel und Hülkenberg. Letzterer fuhr im Zweikampf etwas zu forsch über die Randsteine und drehte sich. Vettel erkundigte sich erstaunt über Funk: «Wo ist Hülkenberg denn hin? Wir haben uns nicht berührt.»

Nur drei Runden später war das Rennen für Alonso gelaufen: Er musste seinen McLaren-Honda in der Box abstellen und zum dritten Mal in Folge das Rennen vorzeitig beenden. Nicht nach Plan lief es auch für Grosjean und Manor-Marussia-Fahrer Will Stevens, die aneinander gerieten. «Das war ganz klar Grosjeans Fehler, er ist einfach davon ausgegangen, dass Stevens Tempo herausnimmt und ihn vorbeilässt. Solche Fehler hat er sich schon in der Vergangenheit geleistet», erklärte Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle.

Aus für Pechvogel Jenson Button

Die Rennkommissare sahen das ähnlich und brummten dem Genfer eine 5-Sekunden-Strafe auf, um die seine Zeit im Ziel vergrössert wird. Noch schlimmer erging es Jenson Button. Auch der Teamkollege von Fernando Alonso musste das Handtuch werfen und seinen Dienstwagen auf Anweisung des Teams in der 57. Runde in der Box abstellen.

Während Button seinem Ärger Luft machte, indem er mit der Fahrzeugnase voraus in die Box fuhr (Normalerweise werden die Autos rückwärts reingeschoben), drang Vettel mit einem Überholmanöver an Maldonado in die Top-5 vor. «Du bist jetzt direkt hinter deinem Teamkollegen, gegen den wir fahren», erinnerte ihn sein Renningenieur.

Der Sieg war Hamilton nicht mehr zu nehmen. Der Mercedes-Pilot setzte sich zum vierten Mal in Kanada durch und kreuzte die Ziellinie vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg. Dahinter reihten sich Bottas, Räikkönen und Vettel auf den restlichen Top-5-Plätzen ein. Massa, Maldonado, Hülkenberg, Kvyat und Grosjean reihten sich auf den weiteren Punkterängen ein.

Keine WM-Zähler gab es hingegen für Pérez, Sainz, Ricciardo, Ericsson, Verstappen, Nasr, und Stevens, die die Zeitenliste komplettierten. Merhi wurde nicht mehr gewertet, weil er seinen Renner noch vor dem Fallen der Zielflagge hatte abstellen müssen.

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