Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Lotus in Kanada: Wieso im Rennen schwächer?

Von Mathias Brunner
SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Lotus war die Überraschung des Abschlusstrainings in Kanada. Wieso konnte das Team an im Rennen an diese gute Leistung nicht anknüpfen?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Nadia Licht aus Darmstadt wissen: «Ich bin seit Jahren ein grosser Lotus-Fan. Aber das Rennen von Kanada hat mich ein wenig ratlos hinterlassen. Wieso konnte Lotus im Training so stark sein und im Rennen dann nicht mithalten?»

Lotus verblüffte im Training auf dem Circuit Gilles Villeneuve alle: Romain im ersten Quali-Segment sogar Schnellster, Pastor Maldonado Vierter, in Q2 Grosjean Dritter und Maldonado Sechster, im Wettlauf der Top-Ten dann schliesslich solide dritte Startreihe für die schwarzen Rennwagen – Grosjean vor Maldonado. Dem Genfer Grosjean haben dabei nur zwei Zehntelsekunden auf Startplatz 3 gefehlt!

Aber bei aller Freude über die WM-Punkte für beide Fahrer (Pastor Maldonado holte die ersten Saisonzähler, als Siebter, Grosjean wurde nach seiner Kollision mit Will Stevens und einer Fünfsekunden-Strafe noch Zehnter) – Lotus konnte mit jenen Gegnern nicht mithalten, mit welchen sie im Training auf Augenhöhe lagen, also mit Ferrari und Williams.

Das zeigt auch die Tabelle der besten Rennrunden: Hier ist Grosjean nur als Siebter zu finden (eine gute Sekunde hinter Räikkönen, dem Schnellsten), Maldonado hat nur die zehntbeste Rennrunde gedreht.

Es gehört zum Mysterium Formel 1, dass auch bei Lotus selber ein wenig Ratlosigkeit über diesen Speed-Verlust herrscht. Alan Permane, der leitende Ingenieur vor Ort, sagt nach dem Montreal-GP: «Was uns wirklich verblüfft – normalerweise ist es genau umgekehrt. Wir sind in der Regel im Rennen stärker als im Qualifying. Wir sind noch am Analysieren der Daten, wieso das dieses Mal nicht der Fall gewesen ist. Jedenfalls hatte es nichts mit Materialschonen zu tun. Unsere Bremsen funktionierten makellos, über den Reifenverschleiss kann ich auch nicht jammern, in Sachen Benzinverbrauch waren wir immer im grünen Bereich.»

«Die einzige Erklärung, die ich bieten kann: möglicherweise ist es uns im Training besser gelungen, die Reifen schnell ins optimale Betriebsfenster zu bringen. Vielleicht hatte unser Ergebnis auch damit zu tun, dass unser Chassis in der Regel sehr behutsam mit den Reifen umgeht. Dieses Rennen jedoch war einer jener Grands Prix, in welchen der Reifenabbau verhältnismässig gering ist.»

«Wir sind dennoch guter Dinge abgereist. Wir machen ganz offenbar Fortschritte, und darauf wollen wir in den kommenden Rennen aufbauen.»

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