Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Pirelli reagiert: Autos 2015 langsamer als erwartet

Von Mathias Brunner
Charmanter Gruss aus Mailand

Charmanter Gruss aus Mailand

Aus Kreisen des Formel-1-Alleinausrüsters Pirelli ist zu hören: die Mailänder wollen in den kommenden Rennen kecker werden – weil die Formel 1 sich weniger schnell entwickelt als erwartet.

Alleinausrüster in der Formel 1 zu sein, ist ein zweischneidiges Schwert. Gut, keine Konkurrenzfirma nimmt einem Schlagzeilen weg. Aber da Pirelli derzeit jeden Grand Prix gewinnt, sind die Mailänder selten ein Thema. Höchstens dann, wenn ein Reifen kaputt geht. Oder wenn über die Dimensionen ab 2017 diskutiert wird. Oder darüber, ob Michelin nun bis zum 17. Juni beim Autoverband FIA eine Bewerbung einreichen wird oder nicht (die Franzosen haben sich noch immer nicht entschlossen).

In Montreal ist aus Kreisen von Pirelli zu erfahren: keiner sollte sich darüber wundern, wenn der Walzenhersteller im Sommer kecker wird. Denn inzwischen haben sich Einstopprennen eingebürgert, und das war nicht ganz im Sinne des Erfinders.

Pirelli – wo Sicherheit gross geschrieben wird – hatte von den verschiedenen Rennställen Annäherungswerte erhalten, was die Entwicklung von 2014 auf 2015 und während der laufenden Saison angeht. Von daher hat Pirelli Reifen gebaut, welche in Sachen Verschleiss und Abbau das prognostizierte Plus an Speed ausgleichen würde.

Aber nun stellt sich heraus: im Schnitt ist die Formel 1 in den sieben bisherigen Rennen nur eine halbe Sekunde schneller geworden. Da die Reifen weniger stark abbauen als früher, kommen die meisten Fahrer mit nur einem Stopp aus.

Pirelli hat besonders am Hinterradreifen gearbeitet, der widerstandsfähiger wurde. Die Rennställe ihrerseits bringen nun ein Jahr Erfahrung mit der Turbo-Formel 1 mit, auch dies führt zu einem schonenderen Umgang mit den Reifen.

Aber das alles führt zu eher faden Rennen, und die einstige Vorgabe des Autoverbands FIA an Pirelli – bitte Reifen bauen, die für Zwei- oder Dreistopprennen sorgen – ist somit verpasst.

Pirelli hatte mit einer durchschnittlichen Verbesserung um zwei Sekunden pro Runde gerechnet, das ist nicht passiert. Nun wird Pirelli mit tendenziell weicheren Reifenkombinationen reagieren.

Zur Erinnerung – diese Reifenmischungen hat Pirelli bislang für den Grands Prix 2015 bereitgestellt:

Australien: Mittelhart und weich
Malaysia: Hart und mittelhart
China: Mittelhart und weich
Bahrain: Mittelhart und weich
Spanien: Hart und mittelhart
Monaco: Weich und superweich
Kanada: Weich und superweich
Österreich: Weich und superweich

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