Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Red Bull-Partner Renault: Dornröschenschlaf zu Ende?

Von Mathias Brunner
Renault Sport F1 und Red Bull: Keine unproblematische Partnerschaft

Renault Sport F1 und Red Bull: Keine unproblematische Partnerschaft

Noch immer hat Renault keine der erlaubten Wertmarken zur Entwicklung des Motors eingesetzt. Fans und Fachleute fragen sich – wie lange wollen die Franzosen noch warten?

Wir erinnern uns: Gemäss Motorenreglement darf an den Antriebseinheiten von Jahr zu Jahr nur gemäss eines exakt definierten Rahmens entwickelt werden. Welche Teile des Motors die Hersteller Mercedes, Renault, Honda und Ferrari verbessern wollen, das entscheidet sich über den Einsatz der so genannten Wertmarken (die viel besagten Token), 32 davon hatten alle für 2015 zugestanden erhalten. Am meisten Entwicklungsspielraum für innerhalb der Saison behielt sich Renault vor, mit 12 Token, vor Ferrari (10) und Mercedes (7). Honda wurden nur 9 Wertmarken zugestanden.

Vor Kanada hat Ferrari nachgelegt und drei Wertmarken verbraucht. Mercedes hat zwar am Motor gearbeitet, doch über die Hintertür Zuverlässigkeit ist man am Verbrauch von Token vorbei gekommen.

Angesichts der jämmerlichen Kanada-Darbietung der Renault-betriebenen Toro Rosso und Red Bull Racing auf den langen Geraden von Montreal muss die Frage gestattet sein: Wann bitteschön erwacht Renault aus dem Dornröschenschlaf und beginnt mit dem Einsatz von Werktmarken, um den Piloten Ricciardo, Kvyat, Verstappen und Sainz endlich mehr Power zu liefern?

Bislang sagte Renault-F1-Sportchef Cyril Abiteboul, man müsse zunächst die Zuverlässigkeit verbessern, bevor an Leistungssteigerung gedacht werden könne.

Inzwischen sickert aus Frankreich durch: nach der Sommerpause, zum Grossen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps, will Renault endlich nachlegen. Das wäre auch dringend notwendig, denn der Ardennenkurs ist genauso eine Power-Strecke wie das darauf folgende Monza.

Das Schwächeln von Renault seit 2014 hat selbst Experten verblüfft. Immerhin ist Renault mit Red Bull Racing nicht aus Zufall vier Mal Formel-1-Weltmeister geworden und ist Turbo-Pionier der Formel 1. Und nicht zu vergessen – Renault hat damals gewaltig Druck gemacht, dass in der Formel 1 überhaupt vom 2,4-Liter-Saugmotor auf den 1,6-Liter-Turbo mit Mehrfach-Energierückgewinnung umgestellt wird.

Angeblich soll in der kommenden Woche ein Prototyp des künftigen Renault-Motors auf dem Prüfstand laufen.

Fortschritte von Renault sind für die Zukunft der Franzosen in der Formel 1 elementar: Innerhalb des Konzerns sind nicht alle so rennsportfreundlich wie Firmenchef Carlos Ghosn.

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