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GP Europa in Aserbaidschan: Wo bleibt die Strategie?

Von Joe Saward
So ungefähr soll das in Baku dann aussehen

So ungefähr soll das in Baku dann aussehen

Wir haben eine Formel-1-WM, in welcher einige der zehn Rennställe ums Überleben kämpfen. Und doch wird der Meisterschaft für 2016 noch ein Grand Prix hinzugefügt.

Obschon die Formel 1 pro Jahr 1,8 Milliarden Dollar einbringt, haben wir kein System, das es allen zehn GP-Teams erlaubt, in diesem Sport ohne Sorgen zu überleben. Und nun hat ein heller Kopf entschieden, es sei notwendig, 2016 sogar erstmals 21 Rennen zu haben – obschon es in Abkommen mit den Rennställen verankert ist, dass die obere Grenze pro Saison bei 20 WM-Läufen liegt.

Das Rennen in Baku bedeutet, dass mehr Geld in die Formel-1-Kasse gespült wird, denn wir gehen jede Wette ein – Aserbaidschan wird sich das Privileg eines Grand Prix tüchtig etwas kosten lassen; beim Versuch, sein Image einer im Öl schwimmenden Diktatur zu ändern in eine wunderbare Demokratie, in welcher jeder freie Meinungsäusserung hat.

Die CIA beschreibt Aserbaidschan unter anderem so: «Korruption ist weit verbreitet, die Regierung wird bezichtigt, ein autoritäres System zu sein. Einkommen aus Gas- und Ölproduktion haben zwar geholfen, die Armut zu bekämpfen. Aber Reformen in Sachen Erziehung und Gesunheit sowie beim Rechtssystem sind noch immer nicht angemessen umgesetzt worden.»

Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass gegen Staatskritiker härter vorgegangen wird. Aktivisten und Journliasten wurden verhaftet, andere sind geflohen. Bankkonten unabhängiger Organisationen sind eingefroren worden, was ihre Arbeit behindert. Neue Gesetze verunmöglichen es, Geld aus dem Ausland zu erhalten.

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat vor einigen Monaten erklärt, die Formel-1-Gruppe habe sich Angelegenheiten der Menschenrechte angeschaut, das sei kein Problem. Ich vermute das widerspricht den Beobachtungen obiger Organisationen.

Wir werden einen Grossen Preis von Europa haben in einem Land, in welchem Aserbaidschan-Türkisch gesprochen wird, Aserbaidschanisch ist heute mit etwa 14 Millionen Muttersprachlern die wichtigste Turksprache im Iran. Aserbaidschan ist neben dem Iran, dem Irak und Bahrain das einzige Land mit schiitischer Bevölkerungsmehrheit (85 Prozent der muslimischen Bürger, die restlichen 15 Prozent sind Sunniten).

Die 9,6 Millionen Menschen (weniger als in London leben) erkenne ich jetzt nicht als attraktiven neuen Konsumentenmarkt für die Formel 1, während wir in den USA 300 Millionen Konsumenten hätten. Dort aber nach wie vor nur ein Rennen.

Und was wurde eigentlich aus den Rennställen, die sagten – wenn wir noch mehr Rennen haben, müssen wir anfangen, das Personal rotierende zu den Grands Prix zu senden? Sind die Teams inzwischen so gross, dass das geht?

Es tut mir leid, ich erkenne bei einem neuen Rennen in Baku nicht viel strategisches Denken.

Der provisorische WM-Kalender 2016

3. April: Australien (Melbourne)
10. April: China (Shanghai)
24. April: Bahrain (Sakhir)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
26. Juni: Grossbritannien (Silverstone)
3. Juli: Österreich (Spielberg)
17. Juli: Europa (Aserbaidschan, Baku)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
7. August: Ungarn (Budapest)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
25. September: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Japan (Suzuka)
23. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (São Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

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