Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Niki Lauda: «Absolut unfair von Sebastian Vettel!»

Von Vanessa Georgoulas
Niki Lauda: «Ich finde es absolut unfair, wenn Sebastian Vettel sagt, Pirelli ist schuld»

Niki Lauda: «Ich finde es absolut unfair, wenn Sebastian Vettel sagt, Pirelli ist schuld»

Formel-1-Ass Niki Lauda hat eine klare Meinung zu Sebastian Vettels Kritik an Pirelli: Der Mercedes-F1-Vorstandschef betont: «Wenn meine Fahrer so über einen Partner herziehen würden, würde ich sie mir vornehmen.»

Für Sebastian Vettel war nach dem Belgien-GP klar: Pirelli hatte seinen Ausfall zu verschulden. Der vierfache Weltmeister schied in der zweitletzten Runde wegen eines geplatzten rechten Hinterreifens aus und schimpfte: «Die Reifen sind miserabel. Es kann nicht sein, das geht jetzt schon Jahre so, ich weiss nicht, worauf wir warten.»

Gegenüber RTL führte der 28-Jährige noch aus: «Klar wusste ich, dass die Reifen abbauen, aber die anderen beiden Autos vor mir sind auch ähnlich lange gefahren, wenn ich das richtig gesehen habe. Demnächst knallt mal einer an die Wand und dann sagen alle: Oh, hätten wir doch!»

Mit Blick auf das anstehende Rennen im Highspeed-Tempel Monza betont Vettel: «Ich glaube, es muss darüber gesprochen werden, wir hatten dieses Problem jetzt zwei Mal am Wochenende. Und der Nico ist auch kein Idiot, wenn er sagt, er ist nirgendwo draufgefahren, dann kann man ihm das glauben. Ich auch nicht, ich bin nicht neben der Strecke gewesen oder sowas. Das müssen wir anschauen.»

Ganz anders schätzt Mercedes-F1-Vorstandschef Niki Lauda das Ganze ein. Der 66-Jährige winkt ab: «Das Ganze ist relativ einfach: Ferrari und Sebastian haben gedacht, dass sie mit einem Stopp durchkommen, ich weiss nicht, wie viele das noch probiert haben, aber das ist ganz am Ende leider nicht aufgegangen. Man hat kalkuliert, aber die Rechnung ging leider nicht auf.»

Der Wiener fügte an: «Pirelli hat allen Teams gesagt, dass durch kleine Schäden von herumliegenden Teilen, die man nie ganz weg bekommt, Probleme auftreten können. Das war jetzt sicher das Rennen mit der höchsten Reifenbelastung. Pirelli hat alles richtig gemacht, wenn man alles riskiert, dann kann das passieren. Wenn man sich um ein, zwei Runden vertut, dann hat man es probiert, aber es ging halt nicht auf.»

Lauda kritisiert Vettel: «Ich finde es absolut unfair, wenn er sagt, Pirelli ist schuld. Alle anderen haben zwei Stopps gemacht, und es ist nichts passiert. Wenn Ferrari einen anderen Weg mit ihm geht, und dann platz der Reifen, dann ist es einfach nicht aufgegangen. Wenn unsere Fahrer Pirelli derart kritisieren, dann würde ich sie mir vornehmen! Denn die versuchen wirklich, einen guten Job zu machen, und für alle anderen haben sie einen guten Job gemacht. Wenn man so über einen Partner herzieht, ist das einfach nicht in Ordnung.»

Der ehemalige GP-Pilot unterstreicht zum Schluss noch einmal: «Pirelli ist unser Reifenpartner, keine Frage, den sucht Bernie (Ecclestone, Anm.) aus, damit hat jeder zu leben. Dass Pirelli Fehler macht, ist klar, deswegen so über sie herzuziehen, finde ich nicht richtig. Das ist meine persönliche Meinung.»

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