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Toto Wolff: Mercedes-Motor für Red Bull ist heikel

Von Mathias Brunner
Toto Wolff mit Niki Lauda

Toto Wolff mit Niki Lauda

Wird Mercedes ausgerechnet den Rivalen Red Bull Racing mit Motoren ausrüsten? Und falls ja – erst 2017 oder in der nächsten Saison? Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nimmt Stellung.
Toto, wo steht Mercedes in Sachen Motoren für Red Bull Racing?

Wir haben an unserer Einstellung nichts geändert, wonach wir nicht in eine bestehende Verbindung eingreifen. Und das aus verschiedenen Gründen. Generell gehen wir nicht so an unser Geschäft heran, und dann darf man nicht ausser Acht lassen, dass Renault und Daimler eine industrielle Beziehung verbindet, die von Renault-Chef Ghosn als sehr freundschaftlich bezeichnet wird.

Wir haben also gesagt: Bis Renault und Red Bull nicht gelöst haben, wie es dort weitergehen soll, so lange beginnen wir nicht einmal Gespräche. Die ganze Situation ist äusserst komplex, mit vielen Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Das muss alles zuerst aussortiert werden.

Bist du vom massiven Vorsprung auf die Gegner überrascht?

Ja und nein. Ja, weil wir es nie als selbstverständlich sehen, die Nase vorn zu haben. Und nein, weil wir uns ausrechnen konnten, dass die Pistencharakteristik den Qualitäten unseres Autos entgegenkommt.

Was gibt es zum Reifenschaden von Nico Rosberg noch zu sagen?

Wir haben mit Pirelli sehr viel Zeit investiert, um zu analysieren, was da genau passiert ist. Wir haben dabei versucht, alles Menschenmögliche zu unternehmen, um in Sachen Sicherheit nichts auszulassen. Aber wir konnten kein Problem finden. Also bin ich heute ziemlich sicher, wenn ich sage – es muss sich um eine Fremdkörpereinwirkung auf den Reifen gehandelt haben, eine bizarre Situation, die sich nicht wiederholen lässt, um mehr darüber zu lernen.

Es gab schon vorher gewisse Limiten, die von Pirelli vorgegeben sind, was die mechanische Arbeit mit dem Reifen angeht. Wir waren immer locker innerhalb dieser Grenzen. Und heute sind wir noch einen Schritt weiter gegangen.

Wir wissen alle noch, was im vergangenen Jahr zwischen euren Piloten passiert. Nun stehen die beiden wieder in der ersten Startreihe. Macht dich das nervös?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas nochmals passiert, wir haben alle aus den Vorkommnissen des letzten Jahres unsere Lektionen gelernt. Aber Nico und Lewis haben wiederholt bewiesen, dass sie auch hart und dich beieinander kämpfen können, ohne dass sich die Autos berühren. Aber ich erwarte schon, dass wir am Kommandostand nach dem Start, durch die La Source und die Eau Rouge sowie hoch zu Les Combes ein paar graue Haare zusätzlich bekommen könnten.

Habt ihr wegen des neuen Startprozederes morgen Bedenken?

Du hast immer Bedenken, wenn so etwas umgestellt wird. Das Ziel des Autoverbands FIA war wohl, bei den Starts etwas mehr Unwägbarkeit ins Spiel zu bringen, und ich habe keine Zweifel daran, dass wir das erleben werden.

Was ist mit euren Junioren Esteban Ocon und Pascal Wehrlein geplant?

Grundsätzlich sind wir mit Nico und Lewis sehr zufrieden, das ist unsere Aufstellung, an der wir nichts ändern werden. Aber du musst immer an die Zukunft denken. Wir kennen Pascal besser, weil er länger bei uns ist. Wir haben ihn bei Force India und im Werksauto fahren lassen, die Ingenieure waren sehr beeindruckt. In Sachen Ocon haben wir eine Option auf ihn, es ist noch nicht klar, ob wir die ziehen werden.

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