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Fordert McLaren den Kopf von Honda-Rennchef Arai?

Von Rob La Salle
McLaren-Teamchef Eric Boullier und Honda-Rennchef Yasuhisa Arai

McLaren-Teamchef Eric Boullier und Honda-Rennchef Yasuhisa Arai

McLaren-Honda ist die Enttäuschung der Saison. Nun wird in England gemutmasst, der englische Rennstall fordere den Kopf von Honda-Rennchef Yasuhisa Arai. McLaren dementiert.

Honda-Rennchef Yashuhisa Arai wirkt in diesem Jahr bei gewissen Aussagen mindestens ungeschickt. Die vollmundigen Ankündigungen im Vorfeld der Formel-1-Saison 2015 konnten nicht erfüllt werden. Da war vom Aufschliessen zur Spitze die Rede und von Podestplazierungen. Davon sind Fernando Alonso und Jenson Button leider weit entfernt – der zweiterfolgreichste Rennstall der Formel 1 ist in der laufenden WM Zweitletzter, eine Blamage. Die jüngsten Verbesserungen vor dem Belgien-GP führten zu einer Flut von Strafversetzungen, die Fahrer machen gute Miene zum bösen Spiel.

Heute Sonntag wird in verschiedenen Zeitungen in Grossbritannien spekuliert, McLaren habe die Nase voll und fordere den Kopf von Honda-Rennchef Yasuhisa Arai. Es ist von einem Brief an Honda-Präsident Takahiro Hachigo die Rede, in welchem angeblich personelle Konsequenzen aus der Misere verlangt würden.

Beweise für diesen Brief haben wir keine, doch es hat gewiss nicht zum Team-Frieden beigetragen, wie Arai ein Teil des Rückstands von McLaren dem Chassispartner in die Schuhe schieben wollte. «Das Modell MP4-30 baut zu viel Luftwiderstand auf. Wir haben in Spa die Leistung erhöht, aber wegen des Autos war nichts davon zu sehen. Was in Sachen Motor unser Defizit ist, habe ich gesagt. Die Mängel am Wagen hingegen sind nicht so einfach. Was die aerodynamischen Möglichkeiten dank unseres Motors angeht, so hätten wir keine bessere Arbeit abliefern können – er baut überaus kompakt, mehr ging nicht.»

Fernando Alonso sagte gestern Samstag hier in Monza hingegen klipp und klar, wo der McLaren-Rückstand herkommt: «Auf einer Bahn, die nur sechs Kurven hat, sehen wir anhand der Kurven, dass wir dort ungefähr drei Zehntelsekunden in all diesen Kurven verlieren, der Rest unserer drei Sekunden Rückstand geht auf den Geraden verloren, da kann jeder selber nachrechnen, wo unser grösstes Manko liegt. Auf den Geraden geben wir alle Vollgas und halten das Lenkrad gerade …»

Einhellige Meinung im Fahrerlager: das McLaren-Chassis ist vielleicht nicht das Beste im Fahrerlager, aber gewiss eines der Besseren, Honda aber hinkt hinterher.

McLaren-Teamchef Eric Boullier will aber nichts davon wissen, dass McLaren am Stuhl von Arai säge oder dass wir einem zerrütteten Verhältnis wie zwischen Red Bull und Renault entgegengehen und sagt in Monza verschiedenen Journalisten gegenüber: «Wir haben eine besondere Beziehung zu Honda, weil wir kein Kunden- sondern ein Werksteam sind. So lange Honda unseren Empfehlungen offen gegenüber steht, so lange das grosse Timing zu unserer Strategie passt und zu unseren Wünschen, was die Fahrer angeht, so lange werden wir nie in eine solche Situation kommen. Aus Gründen der Transparenz hat Honda eine Matrix-Struktur aufgebaut, und die funktioniert. Wir wollen gewinnen. Die Zeit ist unser grösster Gegner, weil wir von so weit hinten anfangen müssen und möglichst schnell vorwärts kommen wollen. Wir haben ein enges Verhältnis mit dem Management von Honda und sind mit der aufgebauten Sttruktur zufrieden.»

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