Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Lewis Hamilton: «Diese Erfolge überlasse ich Schumi»

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton: «Ich will nie Zweiter werden, ich will immer gewinnen. Ich wäre stinksauer. Vor allem, wenn mich mein Teamkollege schlägt»

Lewis Hamilton: «Ich will nie Zweiter werden, ich will immer gewinnen. Ich wäre stinksauer. Vor allem, wenn mich mein Teamkollege schlägt»

Formel-1-Champion Lewis Hamilton spricht über seine Vorbildfunktion, seinen Siegeswillen und seinen Marktwert. Der Mercedes-Pilot verrät auch, wo er sich in zehn Jahren sieht.

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton zeigt sich nach dem bitteren Aus von Singapur wieder selbstbewusst. Im Blick.ch-Interview erklärte der Mercedes-Pilot, der geschätzte 100 Millionen Pfund (rund 136 Millionen Euro) verdient: «Habe ich wirklich gesagt, ich sei jeden Penny wert? Ich erinnere mich nicht mehr, aber ich bin mehr wert!» Der 30-Jährige aus Stevenage verriet weiter, dass er nie Geld bei sich trage.

Hamilton, der beim 13. WM-Lauf der Saison vorzeitig ausfiel und deshalb leer ausging, reiste mit einem Punkte-Vorsprung von 41 Zählern zum nächsten Kräftemessen nach Japan an. Dass er in diesem Jahr auch im teaminternen Qualifying-Duell mit 12:1 die Nase klar vorn hat, nachdem er im Vorjahr noch mit 7:12 deutlich gegen Rosberg das Nachsehen gehabt hatte, kann der Silberpfeil-Pilot nicht erklären: «Das ist schwer zu erklären. Ich denke einfach, dass ich 2015 meine schnellste Runde besser zusammenbekomme. Den Speed habe ich, seit ich in einem Rennwagen sitze. Aber jetzt schaffe ich es endlich auch, diesen Speed auf einer Runde regelmässig abzurufen.»

Der 40-fache GP-Sieger betont: «Ich habe in meinen Leben jede Niederlage gehasst. Ich bin sicher, dass es Roger Federer, Michael Schumacher oder Ayrton Senna genauso ging.» Und Letzterer stellt eine ganz besondere Figur in Hamiltons Leben dar. Der Brite, der an diesem Wochenende auf der ewigen GP-Siegesliste mit seinem Idol Senna gleichziehen kann, gesteht: «Ist das nicht verrückt? Allein daran zu denken, war lange verrückt. Als Kind wollte ich immer Senna sein und die gleichen Dinge erreichen wie er. Jetzt habe ich auch 161 Rennen wie Ayrton – und vielleicht in Japan diesen 41. Sieg.»

Mittlerweile ist Hamilton selbst ein Idol für junge Rennfahrer. Ein Gedanke, an den er sich noch nicht gewöhnt hat, wie er gesteht: «Für mich ist das alles noch etwas fremd. Aber es stimmt, einige Kids haben mir schon gesagt, dass sie eines Tages wie ich sein wollen. Cool, das ist ein echtes Geschenk. Und ich frage mich oft, was hat mich an Senna eigentlich so begeistert? Vielleicht waren es seine Augen, die Art, wie er sprach – oder war es sein tiefer Glaube? Und jetzt sind es weisse, schwarze oder asiatische Kinder, die zu mir aufschauen.»

Die astronomische Bestmarke von Rekord-Sieger Michael Schumacher hat Hamilton aber nicht im Visier: «Das ist nicht mein Ziel. Diese 91 Erfolge überlasse ich Schumi gerne.» Genauso wie die sieben WM-Titel: «Auch da ist Michael uns allen viel zu weit voraus.»

Der zweifache Champion will nicht einmal an seinen dritten Titel denken: «Die WM ist kein grosses Thema für mich. Das sind mehr die Siege bei jedem Rennen. Bis Abu Dhabi sind noch 150 Punkte zu vergeben, also lassen wir die Spekulationen.»

Und Hamilton betont, dass es ihm nicht im Traum einfallen würde, auf Nummer sicher zu gehen und in den kommenden WM-Läufen als Zweiter eifrig Punkte zu sammeln: «Das würde mich echt anpissen. Ich will nie Zweiter werden, ich will immer gewinnen. Ich wäre stinksauer. Vor allem, wenn mich mein Teamkollege schlägt.»

Der Mercedes-Star verrät auch augenzwinkernd, wie er sich sein Leben in zehn Jahren vorstellt. Auf die Frage, ob er plane, dann noch in der Formel 1 anzutreten, winkt er lachend ab: «In zehn Jahren sitze ich irgendwo auf einem Boot, mit einer Zigarre und vielen Frauen.»

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