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Formel-1-Reifen 2017: Positive Signale für Pirelli

Von Mathias Brunner
Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera (links) mit Rennleiter Paul Hembery und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone

Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera (links) mit Rennleiter Paul Hembery und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone

​Pirelli-Chef Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera (67) ist nach Russland gereist. Der Mailänder glaubt fest daran, dass seine Firma den Vertrag als Formel-1-Reifenausrüster behält.

Marco Tronchetti Provera weilt aus verschiedenen Gründen in Sotschi. Einerseits gilt es für den Pirelli-Chef, die Weichen Richtung Vertragsverlängerung als Formel-1-Alleinausrüster zu stellen. Entsprechende Sitzungen mit Serienpromoter Bernie Ecclestone geben dem Mailänder Grund zum Optimismus. Es geht um ein neues Abkommen als Alleinausrüster der Formel 1 für die GP-Saisons 2017, 2018 und 2019.

Pirelli besitzt überdies zwei Reifenwerke in Russland, zudem gilt es, die Kontakte mit Rosneft zu pflegen. Seit April 2014 hält der russische Erdölkonzern 13,1 Prozent Anteile an Pirelli und ist damit der grösste Aktionär des Traditionsunternehmens. Die Russen haben sich Wirtschaftsberichten zufolge die Beteiligung 500 Millionen Euro kosten lassen. Rosneft war schon zuvor mit Pirelli verbandelt – seit 2013 werden an ihren Tankstellen die italienischen Reifen verkauft.

Zurück zur Formel 1. Aus Pirelli-Kreisen ist zu hören, dass sich Mercedes und Ferrari, die gegenwärtig stärksten beiden GP-Rennställe, für eine Vertragsverlängerung von Pirelli stark machen.

Ab 2016 will Pirelli das Reifenreglement aufweichen. Sollte die FIA ihren Segen geben, werden die Teams künftig pro GP-Wochenende aus drei Mischungen wählen können. Zwei werden (bis heute) von Pirelli vorgegeben, eine dritte kann das Team frei wählen.

Pirelli, Teams und Bernie Ecclestone erhoffen sich dadurch mehr strategische Möglichkeiten und damit spannendere Rennen.

Pirelli kontra Michelin: Die Vorgeschichte

Im Formel-1-Reglement ist die Vorgehensweise bei der Ausschreibung um den Posten des Alleinausrüsters im Grand-Prix-Sport exakt definiert: Gemäss dieses Reglements ist am 17. Juni die Bewerbungsfrist beim Automobil-Weltverband FIA abgelaufen, sich um den Posten des Formel-1-Reifenausrüsters zu bewerben, dies für die Laufzeit von drei Jahren, von 2017 bis und mit 2019. Die FIA hat nie offiziell Stellung dazu genommen, wieviele Dossiers eingereicht worden sind. Unseren Informationen zufolge waren es lediglich zwei: Pirelli und Michelin.

Bis zum 17. Juli musste die FIA dann entscheiden, ob die Kandidaten alle Anforderung in Sachen Technik und Sicherheit erfüllen. Niemand zweifelt auch nur eine Sekunde an, dass Michelin und Pirelli hervorragende Kandidaten sind und diese Hürde spielend meistern.

Gemäss üblichem FIA-Vorgehen müsste die Entscheidung dann drei Monate nach Ende der Bewerbungsfrist veröffentlicht werden, das wäre Mitte September gewesen, aber wir haben noch immer nichts gehört.

Aus FIA-Kreisen heisst es: Die Entscheidung liege beim Halter der kommerziellen Rechte am Sport, vertreten durch Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone.

An der technischen Ausgangslage hat sich nichts geändert: Die Formel-1-Techniker wollen keinen Niederquerschnittreifen, wie ihn Michelin propagiert. Und Bernie Ecclestone reagiert in der Regel wenig empfänglich auf Versuche, ihm etwas aufzuzwingen.

Die FIA lässt wiederum sich mit der Verkündung so lange Zeit, bis exakt definiert ist, wie die neuen, fetteren Formel-1-Reifen ab 2017 aussehen sollen. Vor allem dank 42 cm breiten Hinterreifen sollen die Grand-Prix-Boliden wieder bulliger aussehen. Ende Oktober soll dieses Reglement stehen, dann sollte auch der neue Reifenpartner der Formel 1 verkündet werden.

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