Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Mercedes: Gelbe Karte für Weltmeister Lewis Hamilton?

Von Mathias Brunner
Kurz nach der Berührung: Hamilton geht in Führung, Rosberg trudelt rechts neben der Strecke

Kurz nach der Berührung: Hamilton geht in Führung, Rosberg trudelt rechts neben der Strecke

​Das beinharte Manöver von Lewis Hamilton gleich nach dem Start zum Grossen Preis von Amerika gab viel zu reden. Mercedes-Teamchef Toto Wolff verspricht: Es wird gehandelt.

Nach dem Rennen maulte Nico Rosberg über die Szene gegen Lewis Hamilton, kurz nach dem Start zum US-Grand Prix in Austin (Texas): «Mich nervt, was nach dem Start passierte – wenn mir mein Stallgefährte keinen Raum zum Überleben lässt und einem sogar ins Auto fährt, dann ist das einfach zu viel!»

Nach dem Rennen war der Deutsche ganz offensichtlich stinksauer, er verzichtete auf Feiergesten auf dem Siegerpodest, eine von Hamilton spielerisch herüber geworfene Kappe schmiss er postwendend zurück.

Seither wird unter den Fans heiss diskutiert: Ist Rosberg nun ein schlechter Verlierer, eine Heulsuse, oder hat er völlig Recht, wenn er sich über die rüde Gangart von Hamilton beklagt?

Nicht wenige Formel-1-Fans geben zu bedenken: Was wäre passiert, wenn es ungekehrt gewesen wäre?

Auch intern bei Mercedes hat die Szene viel zu reden gegeben. Aber man wollte sich die zweite Feierstunde nach dem Sotschi-GP – bei dem schon der Markentitel sichergestellt werden konnte – nicht verderben lassen.

Mercedes-Rennchef Toto Wolff sagt nach dem WM-entscheidenden Rennen auf dem Circuit of the Americas: «Nico hat jedes Recht, über diesen Vorfall verärgert zu sein. Ich bin auch der Meinung, das war zu hart, und darüber gibt es Diskussionsbedarf.»

«Während des Rennens rückte diese Szene für mich in den Hintergrund, weil es lange so aussah, als ob Rosberg dieses Rennen gewinnen kann. Das hätte für mich die Situation nach dem Start einigermassen zurecht gerückt. Dann aber machte Nico den einen Fehler, der ihn das Rennen und seine WM-Chance kostete. Daher ist es mir wichtig, dass wir uns in ein paar Tagen zusammensetzen und reden. Andernfalls könnte das in eine grössere Sache eskalieren.»

Normalerweise würde man gleich darüber diskutieren, so wie es 2014 nach der Kollision zwischen Rosberg und Hamilton in Belgien war, aber das wollte Toto Wolff absichtlich nicht: «Lewis hat einen WM-Titel gewonnen und zwar verdient. Ich fand, eine Dikussion über den Zwischenfall nach dem Start ist deplatziert, wenn ein Pilot eben den Titel geholt hat. Aber wir werden darüber reden müssen.»

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