Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Lewis Hamilton nur 2.: Seit Monza nicht mehr auf Pole

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Seit Lewis Hamilton die 50. Pole-Position jagt, geht im Qualifying nichts mehr: In Singapur schwächelte Mercedes, dann vier Niederlagen in Folge gegen Nico Rosberg.

Seit anfangs September ist Weltmeister Lewis Hamilton nicht mehr vom Platz des Trainingsbesten ins Rennen gegangen, und wer das Qualifying im wunderbaren Autódromo Hermanos Rodríguez verpasst hat, konnte das Ergebnis im Gesicht von Hamilton nachlesen – steinerne Miene, keine Spur mehr vom kalauernden Engländer nach den Erfolgen in den letzten Rennen.

Was Vollblut-Racer wie Hamilton, Vettel oder Rosberg eint: Jede Niederlage fügt ihnen beinahe körperliche Schmerzen zu. Zumal Lewis im zweiten Quali-Segment noch die Bestzeit erzielt hatte. Die besten Rennfahrer der Welt sind miserable Schauspieler.

Der Engländer sagt nach dem Abschlusstraining mit monotoner Stimmen: «Ich hatte keine Schnitzer drin auf meiner besten Runde, Nico war einfach schneller. Es gab Momente, in welchen die Balance nicht ideal war, die Abstimmung vielleicht nicht gut fürs Abschlusstraining. Wir haben mit dem Set-up einen etwas eigenwilligen Weg versucht. Das mag nicht die beste Lösung für ein Abschlusstraining sein. Aber dann vielleicht die Bessere fürs Rennen!»

Die Psychospielchen gehen dann gleich munter weiter, denn Lewis versucht auch mit den nächsten Sätzen, Nico den frischen Wind aus dem Segel zu nehmen: «Das ist ein prima Ort für einen zweiten Rang im Qualifying, weil die Anfahrt zu ersten Kurve so lang ist. Ein wenig wie in Russland. Ich kann gut mit Rang 2 leben. Und in den letzten Rennen habe ich nach dem Fallen der Zielflagge nicht so schlecht ausgeschaut.»

Sky-Formel-1-Experte Martin Brundle gibt zu bedenken: «In den letzten paar Grands Prix ist aufgefallen, dass Hamilton besser gestartet ist.»

Lewis’ Rennvorbereitung: «Ich habe am Freitagabend die besten Tacos meines Lebens gegessen. Also plane ich, heute nochmals dahin zu gehen. Und am Sonntag. Und am Montag.»

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