Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Lewis Hamilton: «Papa ist mein absoluter Held»

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton: ««Die Story, dass Niki Lauda mich überredet hat, ist nur die halbe Wahrheit»

Lewis Hamilton: ««Die Story, dass Niki Lauda mich überredet hat, ist nur die halbe Wahrheit»

Dass Formel-1-Champion Lewis Hamilton den grossen Ayrton Senna verehrt, ist kein Geheimnis. Der Mercedes-Pilot beteuert dennoch: «Obwohl Senna mein Mount Everest war, kommt er nicht an meinen Dad heran.»

Mit dem dritten WM-Titel hat sich Lewis Hamilton einen lange gehegten Traum erfüllt. Der 30-jährige Rennfahrer aus Stevenage, der schon als kleiner Junge von den Glanztaten der Rennfahrer-Ikone Ayrton Senna träumte, zog damit in der Bestenliste der Weltmeister mit seinem Idol gleich. Bei den GP-Siegen gelang ihm das schon in Suzuka, wo Hamilton mit seinem achten Triumph der Saison den 41. Formel-1-Sieg seiner Karriere feierte (mittlerweile durfte der frühere McLaren-Zögling sogar schon 43 GP-Siege bejubeln).

Trotzdem ist Senna nicht sein grösster Held, wie Hamilton im Interview mit der Bild am Sonntag verrät: «Mein absoluter Held ist mein Vater. Senna kommt nicht mal in seine Nähe. Obwohl Senna mein Mount Everest war – da wollte ich hin –, kommt er nicht an meinen Dad heran. Mein Vater opferte sich für uns und meine Karriere auf. Er verzichtete auf neue Kleidung, auf schönes Essen, er sparte jeden Pfennig seiner drei, vier Jobs und steckte alles in meine Karriere. Er managte alles, auch als ich in die Formel 1 kam.»

Dass er sich schliesslich von seinem Vater löste und die Management-Aufgaben letztlich selbst regelt, erklärt Hamilton folgendermassen: «Mein Vater war streng. Er kontrollierte alles und dank dieser Disziplin sind wir in die Formel 1 gekommen. Ich wollte aber meine eigenen Fehler machen, über mein Geld bestimmen, ich wollte diesen Stress nicht mehr zwischen uns. Wir waren in der Formel 1, wir hatten unser grosses Ziel eigentlich erreicht, das fand ich alles unnötig. Wir kämpften und wir mussten diesen harten Schnitt machen. Das war gut und richtig für mich. Heute steht er über allen.»

Zu viele Zwänge erlebte Hamilton auch bei seinem ersten Formel-1-Arbeitgeber McLaren. Im Traditionsteam aus Woking musste der spätere Weltmeister zu viele Regeln beachten. Hamilton schildert: «Ich war dort gefangen. Mit meinen Gedanken, mit allem, ich durfte nichts, was ich wollte. Ich durfte nicht Ich sein. Aber sollten wir nicht alle wie aufgehende Blumen sein und das tun, was wir am liebsten tun?»

Doch das war nicht der einzige Grund, warum er sich schliesslich Ende 2012 in Richtung Mercedes verabschiedete, wie Hamilton erklärt: «Die Story, dass Niki Lauda mich überredet hat, ist nur die halbe Wahrheit. Ross Brawn hatte mindestens den gleichen Anteil, wenn nicht sogar den grösseren. Als ich vor ihm sass und der Mann, der so viele Titel mit Ferrari holte, mich fragte, ob ich nicht für Mercedes fahren wolle, da wusste ich: Das ist mein Weg.

Und der Brite fügt an: «Es war und ist ein schönes Gefühl, gewollt und respektiert zu werden. Ross hat auch seinen Anteil am heutigen Erfolg. Wir waren nach meinem dritten Titel nach dem letzten Rennen in Kontakt. Ich vergesse so etwas nicht.»

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