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Billig-Motor für die Formel 1: Schützenhilfe von EU?

Von Adam Cooper
Bernie Ecclestone im Gespräch mit Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

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Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone hofft bei der Durchsetzung des Billig-Motors, der ab 2017 als Alternative für die unabhängigen Teams angeboten werden soll, auf Schützenhilfe von der EU.

Der Automobilweltverband FIA hat die Formel-1-Rennställe in Interlagos überrascht, indem er interessierte Kandidaten für die Konstruktion eines Standard-Motors aufgefordert hat, sich bei ihm zu melden. Der Billig-Motor soll ab 2017 kommen und die Macht der Hersteller in der Königsklasse beschneiden.

Denn mit dem aktuell geltenden Reglement können diese frei bestimmen, wie viele – und auch welche – Kunden sie mit ihren Antriebseinheiten ausrüsten wollen – und auch zu welchem Preis. Damit bestimmen diese indirekt auch darüber, wer überhaupt eine Chance bekommt, in der Formel 1 mitzumischen.

Die Aufforderung der FIA erfolgte schon vor der Konsultation der Formel-1-Kommission zu diesem Thema. Denn diese muss umfassende Regeländerungen, die dazu nötig wären, erst abnicken. Formel-1-Experten sind sich einig, dass Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt keine Chance haben, den Billig-Motor gegen den Willen der meisten Teams und Hersteller durchzubringen.

Doch Ecclestone hat im Fahrerlager von Interlagos angedeutet, dass er in dieser Angelegenheit Schützenhilfe von der EU erhalten könnte: «Die Leute können sich melden und es liegt dann an der Formel-1-Kommission darüber zu entscheiden, ob sie das will oder nicht. Ich glaube, die Europäische Kommission wird das Problem lösen. Ich glaube nicht, dass es schwierig wird, den Billig-Motor bei der Formel-1-Kommission durchzubringen, aber die Europäische Kommission könnte bei einem negativen Ergebnis eingreifen, denn ein Nein würde alles, was die EU ablehnt, repräsentieren: Es wäre wettbewerbsfeindlich und kartellrechtlich problematisch. Und die EU mag keine Kartelle.»

Den Einwand, dass ein solches Verfahren Monate dauern könnte, wie die aktuelle Beschwerde der beiden Rennställe Force India und Sauber zeige, lässt Ecclestone nicht zu: «Das hat nichts mit den Beschwerden anderer Leute zu tun. Und wer sagt, dass wir den Prozess noch nicht in Gang gesetzt haben?»

Der 85-jährige Brite betont auch, dass die Idee eines Billig-Motors nicht aufgekommen ist, um einen der Hersteller zu zwingen, Red Bull Racing mit Motoren zu beliefern: «Nicht wirklich, ich will nicht, dass Red Bull so zu einem Motor kommt. Wir brauchen einen anderen Motorenhersteller. Wir wollen nicht, dass wir von den Herstellern in die Knie gezwungen werden können.»

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