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Susie Wolff: «Reaktionen auf Rücktritt – ein Schock»

Von Mathias Brunner
​Das «Race of Champions» in London ist das letzte Autorennen von Susie Wolff. Die Williams-Pilotin sagt: «Die Reaktionen auf meine Rücktrittsankündigung waren ein Schock.»

Anfangs November hat die 32jährige Schottin bestätigt, dass das «Race of Champions» von diesem Wochenende in London ihr letztes Autorennen sein wird. «Vieles im Leben kommt aufs richtige Timing an», sagt die Williams-Testpilotin. «Für mich heisst dieses Timing, dass es Zeit ist, den Helm an den Nagel zu hängen. Das Race of Champions wird mein letztes Rennen, und ich finde, das ist ein passender Rahmen dafür, wenn ich mein Land gegen einige der besten Rennfahrer der Welt vertrete.»

«Mit 13 träumte ich von der Formel 1, und ich bin diesem Ziel sehr nahe gekommen. Aber die Ereignisse von Anfangs des Jahres und das gegenwärtige Umfeld in der Formel 1 zeigen mir, dass das letztlich nicht passieren wird.»

Wolff bezieht sich dabei auf den Australien-GP, wo Valtteri Bottas nicht fahren konnte, Wolff aber nicht nachrückte. Im Gegenteil berief Williams Adrian Sutil ins Team, als offiziellen Test- und Ersatzfahrer, ein Affront gegenüber Susie.

Wolff weiter: «Ich habe alles versucht. Ist die Formel 1 für eine konkurrenzfähige Frau bereit? Ja. Ist dieses Ziel für eine Frau erreichbar? Definitiv ja. Wird das bald passieren? Leider nein. Und wieso? Weil zu wenige Mädchen Kart fahren und wir kein Leitbild haben. Da will ich einen Hebel ansetzen und der nächsten Generation helfen. Ich werde mit dem britischen Verband MSA eine Initiative starten, die Frauen im Motorsport den Weg zum Erfolg ermöglichen. Ich wollte anders sein, und ich hoffe, ich kann andere inspirieren.»

Susie Wolff fuhr von 2006 bis 2012 in der DTM, zwei siebte Ränge 2010 blieben ihre besten Ergebnisse, damit wurde sie damals Meisterschafts-13. Seit 2012 arbeitete sie als Entwicklungspilotin für Williams, im Simulator und auf der Rennstrecke. Viele belächelten die Entscheidung von Williams, aber Susie machte einen soliden Job.

Vor dem heutigen Nationen-Cup des RoC sagt die Schottin gegenüber den Kollegen der NBC: «Ich bin mit mir im Reinen, was meine Entscheidung angeht. Ich bin davon überzeugt, dass es das Richtige ist. Und ich bin glücklich, dass das Finale meiner Karriere in so einem tollen Rahmen in London stattfindet.»

Auf die Frage, wie die Reaktionen auf ihre Rücktrittsankündigung ausgefallen seien, sagt die Ehefrau von Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff: «Überwältigend positiv – und das war ein Schock für mich, denn ich hatte immer eine stattliche Anzahl von Kritikern da draussen. Unterm Strich merke ich jetzt, dass ich im Laufe meiner Karriere doch einige Menschen inspiriert habe. Von vielen dieser Menschen dann zu hören und zu lesen, das hat mich sehr berührt.»

Im Nationen-Cup tritt Susie Wolff heute Freitag an der Seite des 246fachen GP-Teilnehmers David Coulthard an.

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