Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Ecclestone: Mercedes Weltmeister für niemanden gut

Von Andreas Reiners
Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone

Die Formel 1 startet an diesem Wochenende in ihre neue Saison. Die Befürchtung: Mercedes könnte mal wieder alles dominieren.

Bei den Testfahrten hatten die Silberpfeile Runde um Runde abgespult. Die Standfestigkeit war dermaßen beeindruckend, dass es sofort wieder hieß: Alle Wege zum WM-Titel führen mal wieder über Mercedes.

Die Verantwortlichen um Motorsportchef Toto Wolff und die Fahrer Lewis Hamilton und Nico Rosberg waren in den vergangenen Wochen vor allem damit beschäftigt, die Favoritenrolle ein wenig zur Seite zu schieben. Ferrari sei verdammt stark, so der Tenor. Denn klar ist: Sollte das nicht der Fall sein, droht erneut ein Jahr Langeweile.

Man hätte zwar zumindest das interne Silberpfeil-Duell, doch das reicht natürlich bei weitem nicht, dem Sport den dringend benötigten Impuls zu geben. Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen mit Titelchancen wünscht sich fast niemand mehr als Bernie Ecclestone.

Der Grund ist klar: Ein anderer Weltmeister als Mercedes wäre vor allem gut für den Sport. «Es geht nicht darum, wen ich unterstütze. Es geht darum, dass wenn Mercedes wieder ganz nach vorne fährt, dies für niemanden gut ist außer für sie selbst. Ferrari hat schon lange nicht mehr gewonnen, und es wäre schön zu sehen, wenn sie es wieder tun», sagte der Chefpromoter. Seine Idealvorstellung: Die Titelentscheidung in der letzten Runde des letzten Rennens.

Denn der 85-Jährige macht sich schon länger Gedanken um sein Produkt, dem die Zuschauer seit Jahren in schöner Regelmäßigkeit davonlaufen.

Ein wenig Kopfzerbrechen bereitet dem F1-Zampano auch McLaren-Honda. Nach der gefeierten Wiedervereinigung erlebte das Team 2015 ein sportliches Desaster – bis hin zu Hohn und Spott.

«Ich bin trauriger darüber was Ron passiert ist als er selbst. Er macht einen verdammt guten Job und hat einige Titel gewonnen. Und ich hasse es, bis ans Ende der Startaufstellung gehen zu müssen, um ihn zu sehen», sagte Ecclestone. 2016 soll es für Fernando Alonso und Jenson Button wieder besser laufen. Wohl nicht nur, damit die Wege kürzer werden, geht auch Ecclestone davon aus: «Er wird es schaffen.»

Formel-1-WM

20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin)
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

Das Formel-1-Startfeld 2016

Team: Mercedes AMG Petronas Formula One Team (D)
Fahrzeug: Mercedes F1 W07 Hybrid
Motor: Mercedes-Benz PU106C Hybrid
Fahrer: 6 Nico Rosberg (D)
44 Lewis Hamilton (GB)

Scuderia Ferrari (I)
Ferrari SF16-H
Ferrari 059/5
5 Sebastian Vettel (D)
7 Kimi Räikkönen (FIN)

Williams Martini Racing (GB)
Williams FW38
Mercedes-Benz PU106C Hybrid
19 Felipe Massa (BR)
77 Valtteri Bottas (FIN)

Red Bull Racing (A)
Red Bull Racing RB12
TAG Heuer (umbenannter Renault-Motor)
3 Daniel Ricciardo (AUS)
26 Daniil Kvyat (RU)

Sahara Force India Formula One Team (IND)
Force India VJM09
Mercedes-Benz PU106C Hybrid
11 Sergio Pérez (MEX)
27 Nico Hülkenberg (D)

Renault Sport Formula One Team (F)
Renault RS16
Renault RE16
20 Kevin Magnussen (DK)
30 Jolyon Palmer (GB)

Scuderia Toro Rosso (I)
Toro Rosso STR11
Ferrari 059/4
33 Max Verstappen (NL)
55 Carlos Sainz (E)

Sauber F1 Team (CH)
Sauber C35
Ferrari 059/5
9 Marcus Ericsson (S)
12 Felipe Nasr (BR)

McLaren Honda (GB)
McLaren MP4-31
Honda RA616H
14 Fernando Alonso (E)
22 Jenson Button (GB)

Manor Racing (GB)
Manor MRT05
Mercedes-Benz PU106C Hybrid
88 Rio Haryanto (RI)
94 Pascal Wehrlein (D)

Haas F1 Team (USA)
Haas VF16
Ferrari 059/5
8 Romain Grosjean (F)
21 Esteban Gutiérrez (MEX)

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