David Coulthard: «Will Vettel Ricciardo bei Ferrari?»
David Coulthard (rechts) kennt Daniel Ricciardo seit vielen Jahren
Wohin führt die Karriere von Daniel Ricciardo? Red Bull Racing möchte mit dem dreifachen GP-Sieger weitermachen, aber den vierfachen Weltmeistern stellt sich bald das Problem: Wie geht die Rechnung drei durch zwei? Denn 2017 soll Max Verstappen von Toro Rosso ins grössere Red-Bull-Team wechseln, doch dort fahren Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat. Muss einer gehen? Geht einer freiwillig?
Alan Jones, Weltmeister von 1980, hat in einem Podcast der Australian Grand Prix Corporation (AGPC) festgehalten: «Klar hat Ferrari in der Schublade fertige Pläne für die kommende Saison, was den Nachfolger von Räikkönen angeht. Und ich hoffe sehr, dass es Daniel Ricciardo sein wird. Ich bin zuversichtlich, dass er bei Ferrari unterkommt.»
Der langjährige GP-Pilot David Coulthard ist überzeugt davon, dass Ricciardo bei allen Top-Teams auf der Liste möglicher Fahrer steht. «Daniel hat’s voll drauf, das hat er 2014 bei Red Bull Racing an der Seite von Sebastian Vettel bewiesen. Leider hat er derzeit nicht das ideale Renngerät. Ich glaube, Chassis und Aerodynamik sind bei Red Bull Racing top, aber es ist kein Geheimnis, dass es beim Motor an Leistung fehlt.»
Der 13fache GP-Sieger Coulthard sagt der australischen Associated Press: «Ricciardo ist für mich ein potenzieller Weltmeister. Er muss nur auf die richtige Gelegenheit warten. Er steht bei allen Top-Teams auf der Wunschliste, da bin ich mir ganz sicher. Gleichzeitig hat sich Red-Bull-Chef Didi Mateschitz immer auf den Standpunkt gestellt – wenn ein Fahrer weg möchte, dann steht er ihm nicht im Weg.»
Was beispielsweise Ende 2014 passierte, als Vettel ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags Richtung Ferrari zog.
Coulthard: «Ich kann mir gut vorstellen, dass Ferrari gerne Ricciardo hätte. Die Frage ist dann eher, ob das auch im Interesse von Sebastian Vettel liegt. Denn Seb weiss genau, was passiert ist, als sie zusammen bei Red Bull Racing gefahren sind.»
Ricciardo selber brennt auf die neue Saison. Und er glaubt, dass ihn die Enttäuschungen von 2015 (kein Sieg, nur WM-Achter) noch stärker gemacht haben. «Wir gingen mit grossen Erwartungen in die Saison», sagt Daniel im Radiosender SEN. «Und dann kamen wir ziemlich hart auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich musste mich mental umstellen. Ich lernte die guten Tage eher zu schätzen. Die Leute sagen das immer, und daran glaube ich auch – du lernst in schwierigen Zeiten mehr als an erfolgreichen Tagen. Wenn du Rennen gewinnst und Podestplatzierungen sammelst, scheint alles zu mühelos zu sein. Aber in harten Zeiten bist du gezwungen, alles zu hinterfragen. Daraus lernst du mehr. Die Schwierigkeiten haben mich zu einem besseren Piloten gemacht.»
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