Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Maurizio Arrivabene (Ferrari): Verstappen interessant

Von Mathias Brunner
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

​Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene verheimlicht nicht, dass der berühmteste Rennstall der Welt Interesse an Formel-1-Teenager Max Verstappen hat.

Im Gespräch mit den Kollegen des Corriere della Sera spricht Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene über den Stand der Dinge beim berühmtesten Rennstall der Welt. Der Ärger aus Australien ist verflogen: «Es ist nutzlos, noch darüber diskutieren zu wollen, was ohne die Rennunterbrechung oder bei einer anderen Reifenstrategie passiert wäre. Solche Situationen sind aber Anlass zu ergründen, was ein Team beim nächsten Mal besser machen kann. Vielleicht wäre das Teilen der Strategie auf beide Fahrer zielführender gewesen, wir werden es nie erfahren. Hätten wir gewinnen können? Ich glaube nicht.»

Zum Bahrain-GP sagt Arrivabene: «Wir sind nicht nach Bahrain gereist mit dem Gedanken, hier zu gewinnen oder dann in China. Unser grosses Ziel muss darin bestehen, am Ende der Saison die Nase vorn zu haben. Es wird Strecken geben, auf welchen wir schneller als die Gegner sein werden, es werden Pisten kommen, wo wir im Hintertreffen sein werden. Unsere Taktik: Wenig reden und konzentriert bleiben.»

Im Lager von Weltmeister Mercedes wird immer wieder von der Gefahr Ferrari gesprochen, was sagt Maurizio Arrivabene dazu?

«Wir kennen unsere Mission, und wir wissen auch, dass unser Auto besser geworden ist. Aber ich habe meine Zweifel, wenn ich höre, wie Toto Wolff und Niki Lauda davon sprechen, dass Ferrari in Bahrain siegen werde. Wenn das passiert, dann sagen sie: „Wir haben es ja gesagt.“ Wenn sie gewinnen, sagen sie: „Wir sind eben die Stärkeren.“ Wir überlassen die Prognosen lieber anderen.»

Viele sehen bei Ferrari die Hackordnung als gegeben vor – Sebastian Vettel als Leitwolf, Kimi Räikkönen als solider Sekundant. Aber der Ferrari-Steuermann sieht das anders: «Unsere Philosophie heisst – der erste Gegner ist dein Stallgefährte. Unsere beiden Fahrer können frei fahren, aber dabei darf das Ergebnis für Ferrari nicht kompromittiert werden. Wenn sie sich von der Piste schubsen, haben sie ein Problem. Kimi Räikkönen hat in Australien nicht zeigen können, was er kann.»

Kimi ist ein gutes Stichwort, denn frühe oder später wird sich erneut die Frage einer Nachfolge stellen. Arrivabene hat dazu früher schon festgehalten, dass alles in Händen von Räikkönen selber liege. Aber klar gibt es immer eine Alternative. Maurizio auf die Frage, ob ihm Max Verstappen gefalle: «Es gibt zahlreiche interessante junge Fahrer, er ist einer davon.»

Vater und Sohn Verstappen haben dazu längst auf Stehsatz geschaltet: Max Verstappen ist über einen langfristigen Vertrag an Red Bull gebunden, es gibt den Platz, den Niederländer 2017 ins Haupt-Team Red Bull Racing zu befördern. Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko sagt das Gleiche wie zu Gerüchten, wonach Daniel Ricciardo zu Ferrari rücken könnte: «Wir haben Daniel über Jahre aufgebaut, und wir bilden nicht jemand aus und geben ihm jede erdenkliche Form der Unterstützung, damit er uns dann mit Ferrari schlägt. Unser Chef ist nicht die Caritas.»

Ferrari wird wohl warten müssen.

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