Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sondertest für Schumi

Von Peter Hesseler
Michael Schumacher

Michael Schumacher

Der deutsche Supertar soll im alten Honda von 2007 zusätzliche Testkilometer als Vorbereitung auf sein Comeback sammeln.

Das hätte man sich denken können: Medienberichten in Deutschland und Italien zufolge wird Michael Schumacher sich mit Sonderschichten für sein Comeback mit Mercedes Grand Prix 2010 vorbereiten.

Der 40jährige Kerpener plane Probefahrten in einem 2007er Modells des Teams, das zuvor BrawnGP und davor Honda hiess. Aus der vorletzten Saison der Japaner stammt der Testträger RA 107 V8, den Schumi bewegen könnte, wenn auch mit Demontrationsreifen (anstatt aktueller Slicks von Bridgestone) und auf bislang unbenannter Strecke.

Das Auto ist äusserst zickig, sammelte in den Händen von Jenson Button/ Rubens Barrichello insgesamt nur sechs WM-Punkte. Man fragt sich, wo ein funktionierender Motor dafür herkommen könnte, zog doch Honda nach dem Rückzug im Dezember 2008 alle Achtzylinder aus dem Verkehr.

Ob ein aktueller oder alter Mercedes-Motor in dieses Chassis passt?

Die Aktion wäre jedenfalls durchaus sinnvoll, denn jeder Testkilometer unter auch nur annähernd realistischen Bedingungen ist anhand von etwa 12 Testtagen pro Team insgesamt (also höchstens pro Fahrer) nach fast drei Jahren Fahrpause in F1-Autos trotz sehr sporadischer Testfahrten zwischendurch gutes und wichtiges Aufbau-Training. Auch vermeintliche Nackenprobleme, wie sie Schumi im August beim ersten Comeback-Versuch angeblich stoppten, wären dann früh erkennbar.

Diese Woche soll sich der siebenmalige Weltmeister mit Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo treffen, um die Trennung zu besprechen. Der Italiener hat Schumi bereits mit den Worten freigegeben: «Er ist nur ein guter Freund, gehört aber nicht mehr zum Team.»

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