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Lewis Hamilton: «Ich schulde der Formel 1 nichts»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat Lewis Hamilton einmal als «den besten Weltmeister» bezeichnet – weil er die Massen fesseln könne. Wie sieht der Champion das selber?

Formel-1-Serienpromoter Bernie Ecclestone hat einmal festgehalten: «Ich finde, Lewis Hamilton ist der beste Weltmeister, den wir je hatten. Und warum ist er das? Nicht nur, weil er besser fährt denn je, sondern vor allem deshalb, weil er ein globales Publikum hat. Abgesehen von seinem Talent als Racer ist er da draussen und rührt die Werbetrommel für unseren Sport. Er hat die Anziehungskraft eines Filmstars.»

Tatsächlich gibt es keinen Piloten, der über soziale Netzwerke wie Twitter, Instagram oder Snapchat so präsent ist. Die Fans haben bei Hamilton den Eindruck, ihn bei seinem Jetset-Leben zu begleiten.
Bernie Ecclestone weiter: «Ich habe zu Sebastian Vettel gesagt – du solltest tun, was Lewis macht. Einige der heutigen Champions glauben, dass Rennfahren ihr einziger Job sei. Aber es gehört schon etwas mehr dazu.»

Ein Selfie von Sebastian Vettel, dazu ständige Updates auf Twitter, Facebook und Co. Ein Kommentar hier, ein kleines Filmchen dort, von unterwegs, von Zuhause – all das wird man von dem Ferrari-Star nicht sehen. Ganz im Gegensatz zu seinem Mercedes-Kollegen Lewis Hamilton ist Vettel ein Social-Media-Muffel. Er hält sein Privatleben so, wie es dem Namen nach sein sollte: privat.
Facebook und Co.: «Das ist doch alles nicht real. Was wird denn da alles gepostet? Ich habe da kein großes Bedürfnis», stellte der Ferrari-Star im Interview mit der Welt am Sonntag klar. Er habe einfach nicht den Drang, sich permanent mitzuteilen.

«Nur weil ich vielleicht bekannter bin als der vermeintlich Normale, erst recht nicht. Ich bin ein normaler Mensch wie jeder andere auf der Straße auch. Ich bin nichts Besseres, nur weil ich schneller Autofahren kann als andere Leute. Ich bin kein Held, ich rette keine Leben», sagte Vettel.

Dass man wie Hamilton mit den Fans theoretisch interagieren kann, ändert Vettels Meinung nicht. «Diese Generation, die ständig Bilder von sich macht, ist mir ein Rätsel. Es muss offenbar immer etwas Neues passieren. Dieser Druck, der entsteht, weil alle sich ständig mitteilen müssen, den finde ich schlimm.»

Lewis Hamilton ist vielleicht der einzige wirkliche Welt-Star der Formel 1 und sagt gegenüber CNN: «Keiner rührt die Werbetrommel für die Formel 1 so wie ich. Ich bin jetzt seit zehn Jahren im GP-Sport, ich habe mein Blut, meinen Schweiss, meine Tränen dafür gegeben. Ich schulde dem Sport nichts. Aber ich gebe viel. Bei unzähligen Anlässen spreche ich über die Formel 1, vielleicht mehr als alle anderen Piloten zusammen.»

«Ich habe fabelhafte Fans. Ich opfere viel Zeit, um das Interesse all jener aufrecht zu erhalten, die mein Leben verfolgen. Ich wüsste nicht, wie ich noch mehr geben könnte.»

Von daher ist sich Hamilton auch seiner Rolle als Entscheidungsträger im Sport bewusst – und die ist beschränkt. «Sport und Geschäft reduzieren sich letztlich auf Geld und Macht. Wir Fahrer können immer unsere Meinung sagen, aber die Entscheidung fällen andere, jene Menschen, welche die Schecks ausstellen. Ich sage nicht, dass das falsch ist. Es ist wie im Geschäftsleben – Geld ist die Macht, und Geld gibt den Takt vor. Die Menschen, welchen der Sport gehört, das sind die wahren Entscheidungsträger.»

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