Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Monaco: Sieg-Taktik von Pole-Mann Daniel Ricciardo

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo begeisterte die Experten mit seiner Pole-Zeit von 1:13,622 min

Daniel Ricciardo begeisterte die Experten mit seiner Pole-Zeit von 1:13,622 min

Das Monaco-Qualifying entschied Daniel Ricciardo für sich. Für Aufregung sorgte aber auch sein Red Bull Racing-Teamkollege: Max Verstappen landete in den Leitplanken. Er startet mit einer hohen Hypothek in den GP.

Das Qualifying zum Monaco-GP war nur zwei Minuten alt, da wurden schon die roten Flaggen geschwenkt. Der Grund: Der Ferrari-Motor im Sauber von Felipe Nasr quittierte seinen Dienst mit einer dicken Rauchwolke – just als der Brasilianer im Tunnel war. Nach einer vierminütigen Pause durfte der Rest des Formel-1-Feldes wieder auf Zeitenjagd gehen und die beiden Haas-F1-Piloten Romain Grosjean und Esteban Gutiérrez waren die ersten, die neben Weltmeister Lewis Hamilton eine Rundenzeit in den 40 Grad Celsius heissen Asphalt brannten.

Der Mercedes-Star musste sich erst mit der dritten Position begnügen, übernahm aber kurz darauf mit 1:14,831 min die Führung vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg, Ferrari-Star Sebastian Vettel, McLaren-Urgestein Jenson Button, Force India-Pilot Sergio Pérez und dem Williams-Duo Felipe Massa und Valtteri Bottas. Nico Hülkenberg und Carlos Sainz komplettierten zur Q1-Halbzeit die Top-Ten.

Einen ärgerlichen Fehler erlaubte sich Renault-Pilot Kevin Magnussen, der beim Verlassen der Boxengasse die rote Ampel ignorierte. Die Regelhüter kündigten an, dieses Vergehen nach dem Qualifying näher zu untersuchen.

Neun Minuten später wurde das Abschlusstraining erneut unterbrochen: Spanien-GP-Sieger Max Verstappen landete in der Leitplanke, nachdem er sich die rechte Vorderradaufhängung in der Mitte der Schikane zerstört hatte. Damit war das Qualifying für den Niederländer, der schon im dritten freien Training die Streckenbegrenzung küsste, gelaufen.

Während der Teenager sichtlich enttäuscht aus seinem Cockpit kletterte, räumten die Streckenposten seinen RB12 sowie alle Trümmerteile von der Strecke, sodass nach sechs Minuten wieder weitergefahren werden konnte. Vettel setzte sich mit 1:14,610 min an die Spitze, während Sauber-Pilot Marcus Ericsson, Renault-Fahrer Jolyon Palmer, das Manor-Duo Rio Haryanto und Pascal Wehrlein gemeinsam mit Bruchpilot Verstappen die Verlierergruppe ausmachten.

Q2: Bestzeit von Nico Rosberg

Toro Rosso-Pilot Daniil Kvyat führte das GP-Feld im Q2 auf die Strecke, hinter dem Russen wagte sich gleich eine ganze Reihe von Fahrern auf die Piste. Die ersten Namen, die diesmal auf dem Zeitenmonitor Aufleuchteten, kamen von Kvyat und dessen Teamkollegen Carlos Sainz. Lange durften sich die Rennfahrer der italienischen Red Bull-Nachwuchsschmiede nicht über die Spitzenposition freuen, denn Vettel setzte sich mit 1:14,555 min an die Spitze.

Doch auch der Heppenheimer konnte sich nicht halten, kurz darauf drehte Hamilton eine Runde, die eine halbe Sekunde schneller war, womit der Weltmeister auch den aktuellen Streckenrekord unterbot. Am Ende hatte aber Rosberg die Nase vorn.

Neben dem WM-Leader durften sich auch Hamilton, Vettel, Ricciardo, Räikkönen, Kvyat, Sainz, Pérez, Hülkenberg und Alonso über den Q3-Einzug freuen. Ricciardo drehte seine Runde auf den superweichen Reifen – was dem Australier eine interessante Strategiemöglichkeit fürs Rennen offen lässt. Denn auf diesem Reifensatz darf er nun in den sechsten WM-Lauf starten. Für Bottas, Gutiérrez, Button, Massa, Grosjean und Magnussen war das Qualifying hingegen gelaufen.

Q3: Wieder Pech für Lewis Hamilton

Gleich zu Beginn des letzten Qualifying-Abschnitts folgte das nächste Drama: Schon auf dem Weg zur Boxengassen-Ausfahrt musste Hamilton seinen Dienstwagen abstellen. «Jungs, da ist was im Argen mit dem Motor», funkte der aktuelle Champion, und liess die Mercedes-Ingenieure wissen: «Ich habe keine Power.»

Immerhin stellte der Brite seinen Silberpfeil vor der weissen Linie ab, deshalb konnte er an die Box zurückgeschoben werden. Sechs Minuten später durfte er wieder ausrücken, und Mercedes meldete: Der unfreiwillige Stopp wurde nicht durch die MGU-H-Einheit verursacht, die schon in China und Sotschi für Probleme gesorgt hatte.

Eine unfassbar starke Runde drehte indes Ricciardo, der sich mit 1:13,622 min an die Spitze des Zeitenmonitors setzte. Zur Erinnerung: Der Australier stand zwar noch nie auf dem ersten Startplatz, vier Mal durfte er bisher als Zweiter aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen. An diese Zeit kamen auch die beiden Mercedes-Piloten nicht heran, sodass der 26-Jährige seine erste Formel-1-Pole-Position in seiner Wahl-Heimat Monaco feiern darf.

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