Valentino Rossi sucht das Glück

Fernando Alonso: «Lieber glücklich als 2 Pokale mehr»

Von Andreas Reiners
Fernando Alonso

Fernando Alonso

Seit 2006 fährt Fernando Alonso seinem dritten WM-Titel hinterher. Zwischendurch lehnte er sogar ein Angebot von Red Bull Racing ab. Bereut er eine seiner Entscheidungen?

Wenn man als Formel-1-Fahrer neue Herausforderungen oder neue Reize sucht, kommt es nicht selten vor, dass man falsche Entscheidungen trifft. Zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort: Es gibt genügend Beispiele in der Geschichte der Motorsport-Königsklasse, wo ein Fahrer ein Team verlässt und bei einem anderen anheuert, in der Hoffnung, den nächsten Schritt zu machen. Titel zu gewinnen.

Fernando Alonso wartet seit 2006 auf seinen dritten WM-Pokal. Damals gewann er mit Renault zum zweiten Mal in Folge die Weltmeisterschaft. Seitdem hat er insgesamt viermal das Team gewechselt. Und genauso lange fährt er der großen Sehnsucht hinterher. 2007 war er zu McLaren gewechselt, 2008 zurück zu Renault, 2010 zu Ferrari und 2015 schließlich zu McLaren-Honda.

Doch Alonso stellte nun bei ESPN klar, dass er keine seiner Entscheidungen bereut: «Die Entscheidungen, die du in dem Moment triffst, triffst du, weil du denkst, dass sie die besten sind. Es bringt nichts, zurückzuschauen und die Entscheidung zu ändern, denn als ich den Wechsel von Renault zu McLaren gemacht habe, brauchte ich diesen Wechsel. Ich war zweimaliger Weltmeister und die Motivation war weg», sagte der Spanier.

2008 vor seiner Rückkehr zu Renault hatte er auch ein Angebot von Red Bull Racing. Er entschied sich jedoch dagegen. Die Geschichte ist bekannt: Red Bull wurde von 2010 bis 2013 mit Sebastian Vettel viermal Weltmeister. In dieser Zeit wurde Alonso bei Ferrari dreimal Vize. «Red Bull war zu dieser Zeit ein Energy Drink, kein Weltmeister-Team. Aber niemand hat eine Kristallkugel», sagte Alonso.

Er bereue keine seiner Entscheidungen, betonte er. Denn: «Ich bevorzuge es, glücklich zu sein anstatt zwei Pokal mehr Zuhause zu haben.»

Auch den Wechsel zu McLaren-Honda bereut er nicht. Auch wenn der von vielen im Fahrerlager wohl kompletteste Fahrer der Formel 1 nun im zweiten Jahr in Folge der Konkurrenz hinterherfährt. Für einen Alonso eigentlich undenkbar, dass er 2015 nur 17. in der WM-Wertung wurde.

«Ich brauchte diese Motivation und diese Herausforderung. Bei Ferrari hatte ich die Möglichkeit um Siege zu fahren oder aufs Podium, hatte aber nie die Chance auf den Titel.» McLaren-Honda sein ein neues Projekt, eine neue Herausforderung gewesen.
«Ich wusste um die Schwierigkeiten, aber das ist etwas, dass mich...glücklich macht. Es hat mich zu einem besseren Fahrer, einem besseren Menschen gemacht», sagte Alonso. Daneben hat Alonso neue, verschiedene Leute kennengelernt, und mit Japan auch eine neue Kultur. Und inmitten dieses Entwicklungsprozesses zu sein, sei wichtig für die weitere Entwicklung. Auch mit 34 Jahren noch.

A propos: Was seine Zukunft angeht, hält er sich weiter bedeckt. Sein Vertrag läuft aktuell bis Ende 2017. «Im Moment möchte ich weiter fahren. Das ist derzeit meine oberste Priorität», sagte Alonso. Auch die Formel 1 hat aktuell noch die oberste Priorität. Viel hängt aber davon ab, ob der Spanier durch das neue Reglement 2017 die Lust behält, ob die neuen Autos Spaß machen werden. «Falls nicht, gibt es auch andere Serien. Ich habe mehrmals gesagt, dass die 24 Stunden von Le Mans ein schönes Ziel sind.»

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