Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Herbie Blash: Ein Urgestein der Formel 1 geht

Von Mathias Brunner
Herbie Blash und Charlie Whiting

Herbie Blash und Charlie Whiting

​Formel-1-Urgestein Michael «Herbie» Blash (67) geht Ende der Saison in Rente: Der Engländer wird als stellvertretender Renndirektor (neben Charlie Whiting) durch den Franzosen Laurent Mekies ersetzt.

Irgendwie können wir uns eine Formel 1 ohne ihn fast nicht vorstellen: Michael Blash, im GP-Sport allen nur als «Herbie» bekannt. Der 1948 geborene Engländer hat sich von der Pike auf bis in die erste Garde der FIA-Funktionäre gearbeitet.

Blash kam als Mechaniker in die Formel 1, im Rennstall von Rob Walker arbeitete er schon als 17-Jähriger an den Rennwagen von Jo Siffert oder Jo Bonnier. 1968 wechselte er zu Lotus, wo er am Wagen von Jochen Rindt schraubte – bis das Rennidol in Monza 1970 zu Tode stürzte.

Blash litt wie alle Lotus-Mechaniker unter dem strengen Arbeitsregime von Firmengründer Colin Chapman. Als es zu einem Streik kam, fand Herbie die Zeit gekommen, sich nach einem anderen Job umzusehen.

Langsam wuchs Blash in Management-Rollen hinein, ab Mitte der 70er Jahre tat er das beim Brabham-Rennstall, damals im Besitz von Bernie Ecclestone. Blash blieb bei Brabham, als Ecclestone das Team verkaufte, anfangs der 90er Jahre wurde Herbie Sportchef von Yamaha.

1995 klopfte die FIA an: Herbie Blash wurde zum stellvertretenden Renndirektor der Formel 1 gemacht, er bildete mit Charlie Whiting gut zwanzig Jahre lang ein fast unzertrennliches Duo.

Nachfolger von Blash wird der Franzose Laurent Mekies, langjähriger Ingenieur bei Minardi und Toro Rosso, seit 2014 der leitende Ingenieur bei der FIA für Sicherheitsbelange – wie etwa die Entwicklung des Kopfschutzes Halo (Heiligenschein).

Charlie Whiting meint: «Es war ein Vergnügen, mehr als zwei Dekaden neben Herbie Blash zu arbeiten. Jemanden wie Herbie zu ersetzen, das ist nicht ganz einfach. Aber dank seiner reichen Erfahrung wird Laurent ein würdiger Nachfolger sein.»

FIA-Präsident Jean Todt: «Ich möchte Herbie für seine harte Arbeit in den vergangenen 21 Jahren danken. Er hat dazu beigetragen, die Formel 1 zur Königsklasse zu machen. Zusammen mit Charlie Whiting war er für den reibungslosen Ablauf der GP-Wochenenden zuständig. Wir sind sehr froh, dass auch künftig für die FIA tätig sein wird.»

In welcher Form das passieren soll, steht noch nicht fest. Fest steht hingegen: Herbie Blash tritt von seinem heutigen Posten auf Ende der Formel-1-Saison 2016 zurück.

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