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Haas F1 verteidigt Blaue-Flaggen-Buhmann Gutiérrez

Von Andreas Reiners
Haas-Pilot Esteban Gutiérrez

Haas-Pilot Esteban Gutiérrez

Haas-Pilot Esteban Gutiérrez hatte sich zuletzt den Ärger von Weltmeister Lewis Hamilton und Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo zugezogen. Teamchef Günther Steiner verteidigt seinen Schützling.

Für Fahrer in unterlegenen Autos gibt es während der Rennen oftmals frustrierende Situationen. Vor allem dann, wenn Blaue Flaggen geschwenkt werden. Dann steht eine Überrundung an, und die Fahrer müssen so schnell es geht Platz machen. Das klappt nicht immer so, wie es sich der schnellere Hintermann vorstellt. Und dann gibt es hin und wieder Ärger.

Den hatte sich Haas-Pilot Esteban Gutiérrez zuletzt mit Lewis Hamilton und Daniel Ricciardo eingehandelt. Hamilton zeigte in Ungarn den gestreckten Mittelfinger, eine Strafe kassierte aber der Mexikaner. Der Rennfahrer aus Monterrey twitterte nach dem elften WM-Lauf: «Nur weil du ein Weltmeister bist, heißt das noch lange nicht, dass du das Recht hast, deine Gegner respektlos zu behandeln, mein Freund, Lewis Hamilton.»

In Hockenheim betonte Gutiérrez noch einmal: «Zuerst einmal besagt die Regel, dass man mehrere Runden Zeit hat, um einem Überrundenden Platz zu machen. Und dann musst du auch die sicherste Position dafür finden. In der ersten Hälfte der Runde, in der sie hinter mir waren, kamen Lewis und Nico (Rosberg, Anm.) sehr schnell näher, denn ihr Auto ist meinem um Meilen überlegen.»

Der GP3-Meister von 2010, der in Deutschland seinen 50. GP-Einsatz bestritt, fügte trotzig an: «Ich habe auch keine Richtungswechsel oder sonst etwas unternommen, um meine Position zu verteidigen. Ich war mir bewusst, dass sie hinter mir waren, und habe den besten und sichersten Platz gewählt, um sie vorbeizulassen.»

Im Rennen Hockenheim brachte Gutiérrez schließlich Ricciardo auf die Palme. Mit viel Sarkasmus hatte sich der Australier per Funk beschwert: «Er ist einer meiner Favoriten. Ich liebe diesen Kerl.» Abseits der Strecke hat der Australier keine Probleme mit dem Mexikaner, merkte aber nach dem Rennen an, dass es Gutiérrez in den vergangenen Rennen mehrmals nicht gut gemacht habe.

Sein Chef nahm Gutiérrez nun in Schutz, denn er hält die Kritik für unfair. Bereits beim zweiten Mal sei er schon der Buhmann, meinte Teamchef Günther Steiner bei ESPN: «Ich denke, es ist das Gegenteil. Normalerweise ist er der Beste, wenn es darum geht, die anderen vorbeizulassen. Jetzt war es in zwei Fällen etwas unglücklich, als er nicht sofort Platz gemacht hat, als die anderen das wollten. Du kannst nicht einfach zur Seite springen. »

Steiner findet, dass ein schnelleres Vorbeilassen für Ricciardo kaum etwas geändert hätte. «Die Welt ist nicht perfekt, leb damit. Wenn er eine Position verloren hätte, könnte ich verstehen, wenn er angepisst ist.»

Dafür denkt Steiner, dass sein Schützling in Ungarn nur die Fünf-Sekunden-Strafe erhalten hat, weil der Weltmeister den Stinkefinger gezeigt hat. «Ich denke nicht, dass er so schlecht ist, wie alle jetzt denken», stellte er klar.

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