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Lewis Hamilton (Mercedes): «Weihnachten ist anders»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton: Am Speed lag es nicht

Lewis Hamilton: Am Speed lag es nicht

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton ärgert sich über die Niederlage in Monza, sagt aber auch: «Wenn ich etwas nicht ändern kann, halte ich mich nicht länger damit auf.» Die Kupplung bleibt ein Sorgenkind.

Selbst wenn der dreifache Champion nicht gerne in der Vergangenheit verweilt, etwas länger hat sich Hamilton bei der technischen Nachbesprechung mit seinen Ingenieuren beim Thema Kupplung aufgehalten. Also – was ist genau schiefgelaufen?

Lewis: «Die Jungs beteuern, es habe sich nicht um einen Fahrfehler gehandelt. Ich habe im Cockpit exakt das getan, was ich machen sollte. Wir haben weiter Ungereimtheiten bei der Kupplung, was zu unterschiedlichen Starts führt. Das gleiche Problem hatte Nico auch in Hockenheim. Die Abläufe waren richtig, aber dann hatten wir zu viel Drehmoment an der Hinterachse, und die Hinterräder drehten zu stark durch. Also kam ich nicht gut weg.»

Wieso war von den Reifen dann kein Rauch zu sehen? Lewis: «Es ist wie bei meinem Motorrad. Ich kann ein Burn-out machen, dass es nur so qualmt, dann verbrennst du den Gummi, daher der Rauch. Ich kann die Räder aber auch so durchdrehen lassen, dass sie keinen richtigen Grip haben, aber es ist eben nicht so stark, dass der Gummi verraucht. Genau so ist es im Formel-1-Renner auch – sie drehen so durch, dass der Start schlecht ist, aber nicht so stark, dass der Gummi verraucht.»

Teilweise lag Lewis Hamilton in diesem Monza-GP um fünfzehn Sekunden hinter Leader Nico Rosberg. Der Engländer konnte das auf knapp zehn Sekunden verringern, der Speed war also offenbar da, um diesen Italien-GP zu gewinnen. Wie frustrierend ist es dann, das Rennen wegen des verpatzten Starts zu verlieren?

Lewis: «Klar bin ich nicht begeistert, Weihnachten ist anders. Vor allem wenn ich daran denke, wie hart meine Jungs das ganze Wochenende über geschuftet haben. Und welchen Speed wir im Training hatten. Die Lücke war einfach zu gross, um sie zu schliessen. Ihr dürft ja nicht vergessen – wenn ich schneller fahre, dann verlange ich meinen Reifen mehr ab. Ich muss aber sicherstellen, dass ich ins Ziel komme. So wurde es nicht zu einem Rennen gegen Nico, sondern zu einem Rennen, in dem es darum ging, nicht noch mehr Punkte einzubüssen.»

«Realistisch hätte ich die Lücke auf vielleicht sechs Sekunden herunterbringen können. Es hätte nicht gereicht. Aber nochmals: Wenn ich zu stark angreife, dann laufe ich Gefahr, am Ende des Grand Prix keinen Reifengummi mehr zu haben. Nico ist ein makelloses Rennen gefahren, es war nichts zu machen.»

«Als mir die Jungs am Funk sagten, dass ich um fünfzehn Sekunden zurückliege, fiel mir das Herz in die Hose. Der Abstand war so gross, dass ich Rosberg nicht mal auf den langen Gegengeraden am Horizont erkennen konnte. Aber ich denke immer positiv. Ich rufe mir in Erinnerung, welchen Rückstand wir in einen Vorsprung umgewandelt haben. Und dass ich noch immer WM-Leader bin. Es hat so viele Situationen gegeben, in welchen die Dinge nicht für uns gelaufen sind. Und doch führen wir die WM an. Was für ein Jahr!»

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