Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Der neue Bernie Ecclestone? Formel-E-Chef dementiert

Von Mathias Brunner
Alejandro Agag

Alejandro Agag

​In Spanien ist verbreitet worden, Alejandro Agag (45), CEO der Formel E, werde vom Liberty-Konzern als Nachfolger von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone aufgebaut. Der Madrilene dementiert.

Was läuft da zwischen Liberty Media, den künftigen Mehrheitsbesitzern der Formel 1, und dem Spanier Alejandro Agag, CEO und Promoter der Formel E? In Spanien kursieren Gerüchte, der US-Medienkonzern Liberty Media wolle Formel-E-Chef Agag mittelfristig zum Formel-1-Promoter machen, also zum Nachfolger von Bernie Ecclestone.

Vielleicht wurden da zwei und zwei zusammengezählt: Zu Liberty Media des US-Milliardärs John Malone gehört auch die in England ansässige Firma «Libery Global and Discovery Communications», und die sind seit März 2015 die wichtigsten Teilhaber an der Formel-E-Holding.

Aber Formel-E-Chef Alejandro Agag ist der Meinung, das beim Zusammenrechnen vielleicht die Zahl fünf herausgekommen ist: «Liberty Global in der Formel E und Liberty Media in der Formel 1, das sind gewissermassen verschiedene Teile der gleichen Familie.»

Im Rahmen der Jaguar-Präsentation zum Formel-E-Engagement hat Agag klargemacht, wo sein Platz ist: «Ich fühle mich sehr wohl hier in der Formel E. Natürlich sind wir über diese Firmen in gewisser Weise verbunden, aber es gab keine Gespräche, um die Formel zu wechseln. Wir sind im dritten Jahr. Es ist ein tolles Signal, dass Jaguar kommt. Wir streben neue Rennen in Hongkong, New York, Montreal und Marrakesch an, wir wollen weiter wachsen und gedeihen. Ich habe hier viel zu tun.»

Allerdings: Bernie Ecclestone wird am 28. Oktober 86 Jahre alt, selbst wenn er, wie sich das Liberty Media wünscht, noch drei Jahre in der Formel 1 bleibt, wird der Baumeister des modernen GP-Sports irgend wann einmal abtreten.

Alejandro Agag wäre gewiss keine schlechte Wahl: Als Sohn eines algerisch-belgischen Bankiers geboren, wuchs er in Madrid, Paris und New York auf, ist gelernter Betriebswissenschaftler und arbeitete als Politiker im Europa-Parlament. 2002 und 2003 legte er alle politischen Ämter nieder, um sich seiner Karriere in der Wirtschaft zu widmen.

In Rennkreisen wurde Agag als Rennstallchef von Barwa Addax bekannt, das er vom früheren Formel-1-Fahrer Adrian Campos kaufte. In der GP2 wurde er 2008 mit seinem Rennstall Markensieger. Seit 2010 engagierte sich Addax auch in der GP3, allerdings nur für zwei Jahre. Ende 2013 hörte Agag mit der GP2 auf. Seit 2012 ist der viersprachige Agag CEO der Formel-E-Holding.

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