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Romain Grosjean: «Formel 1 vor einer neuen Ära»

Von Mathias Brunner
Romain Grosjean

Romain Grosjean

​Der Genfer Romain Grosjean (Haas) glaubt fest daran, dass die Formel 1 vor einer Revolution steht – aufgrund der enormen Erfahrung der künftigen Mehrheitsbesitzer Liberty Media aus den USA.

Wie sieht die Formel 1 der Zukunft aus? Eine Formel 1, die auf dem Fundament wachsen soll, das Serienpromoter Bernie Ecclestone gebaut hat? Jeder im Fahrerlager von Singapur spricht über den Milliarden-Deal, der den US-amerikanischen Medienkonzern Liberty Media das Sagen im Sport geben wird, die Grundstimmung ist positiv. Auch Romain Grosjean setzt grosse Hoffnungen in die neuen Besitzer.

Der Genfer Haas-Pilot sagt in seiner Medienrunde am Marina Bay Circuit: «Mit den neuen Besitzern bricht eine neue Ära an. Viele Menschen, welche heute Formel 1 gucken, nehmen uns gar nicht als Sportler wahr. Sie sehen uns fahren, aber ihnen wird nicht vermittelt, welchen Kräften wir ausgesetzt sind, welche Temperaturen wir aushalten müssen, welchen Speed wir fahren. Das alles kommt im Fernsehen viel zu wenig rüber.»

«Ich glaube, wenn wir es schaffen, bei der TV-Berichterstattung zu zeigen, wie schwierig es ist, ein solches Auto zu beherrschen, dann faszinieren wir auch wieder frische Fans. Und wir müssen natürlich die ganzen sozialen Netzwerke viel besser einbinden.»

«Es gibt so vieles, was wir tun könnten. Warum nicht die Pulsfrequenzen der Fahrer einblenden? Das wird bei den Rad-Athleten der Tour de France auch gemacht. Oder wir könnten zeigen, mit wie vielen Kilo wir auf das Bremspedal treten müssen. Klar wird heute ab und an gezeigt, dass wir in einigen Kurven mit dem Fünffachen unseres Körpergewichts belastet werden, aber wem sagt das schon etwas? Wir müssen das viel besser transportieren. Die Formel 1 ist nicht der einzige Sport, der sich da schwer tut. Wenn du nach Kitzbühel fährst und an der Piste stehst, dann bist du auch fassungslos, wie steil das runter geht. Du kannst nicht glauben, dass sich die Skihelden da runterstürzen. Aber im Fernsehen kommt das zu wenig herüber.»

«US-Amerikaner wissen genau, wie man ein Sportspektakel für die Fans appetitlich aufarbeitet. Schaut euch doch nur den Superbowl an oder NASCAR-Rennen. Wir könnten die Formel 1 für die Zuschauer so viel attraktiver gestalten. Wir bräuchten auch dringend einen zweiten Grand Prix in den USA, am besten an der Westküste.»

Grosjean kann sich vorstellen, dass sein Rennstall eine elementare Rolle spielen wird, um mehr US-amerikanische Formel-1-Fans zu erzeugen. «Wenn wir mehr Erfolg haben, dann verfolgen automatisch mehr Amerikaner den Sport. Die USA sind ein gewaltiger Markt, und wir kratzen da nur an der Oberfläche.»

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