Valentino Rossi sucht das Glück

Rennen in New York: Formel E bremst Formel 1 aus

Von Mathias Brunner
​Die Organisatoren der Formel E verwirklichen, wovon Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone seit Jahren träumt und was auch Chase Carey, der künftige Chef der F1-Truppe anstrebt – ein Rennen in New York.

Das Herz von Bernie Ecclestone wird bluten: Seit Jahren versucht der 85jährige Engländer, einen Formel-1-WM-Lauf in der berühmesten Stadt der Welt zu organisieren, in New York. Er ist gescheitert. Und nun bestätigt die Formel E ein Rennen mit den Elektroflitzern in Brooklyn.

Ein «Grand Prix of America» mit der Skyline von Manhattan im Hintergrund tauchte jahrelang in provisorischen Formel-1-WM-Kalendern auf, aber immer und immer wieder musste das geplante Rennen verschoben werden – weil die Finanzierung nicht zustande kam.

Im August 2013 sagte Ecclestone: «Sie haben eine gültigen Vertrag. Wenn sie die Bedingungen erfüllen, dann fahren wir auch. Wir wollen diesen Grand Prix. Wir haben lange genug daran herumgemacht, wir sind genügend Kompromisse eingegangen. Wir haben ihnen sogar zehn Millionen überwiesen, um einige Löcher zu stopfen und alle Türen offenzuhalten. Es ist uns ernst mit diesem Rennen.»

Ein Grand Prix in auf dem «Port Imperial Street Course» von New Jersey, offiziell «Grand Prix of America», bei allen jedoch nur New-York-GP genannt, tauchte im provisorischen Rennkalender 2013 und 2014 auf, doch ein Rennen haben wir nie zu sehen bekommt, so sehr sich Leo Hindery jr. auch darum bemühte. Bernie Ecclestone musste schliesslich gestehen: «Es ist sehr bedauerlich, aber sie haben die Finanzierung nicht auf die Reihe bekommen.»

In Singapur nun sprach der US-Amerikaner Chase Carey, künftiger Chef der Formel-1-Gruppe, erneut von einem WM-Lauf in New York: «Wir wollen Amerika zu einem richtig grossen Markt der Formel 1 entwickeln. Die Formel 1 ist eine Premium-Marke, und damit musst du in die grossen Städte – also Los Angeles, New York oder Miami. Idealerweise gehen wir die die ganzen fabelhaften Weltstädte.»

Jetzt hat die Formel E die stolze Formel 1 ausgebremst.

Anlässlich einer Medienkonferenz in New York mit dem FIA-Präsidenten Jean Todt, dem New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio sowie Formel-E-Promoter Alejandro Agag ist bestätigt – Mitte Juli 2017 wird auf einem 1,947 Kilometer langen Kurs in Red Hook (Brooklyn) am New Yorker Hafen gefahren!

FIA-Chef Jean Todt: «Ein Autorennen in eine Stadt wie New York zu bringen, das ist fabelhaft. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir das geschafft haben.»

Alejandro Agag, Promoter und Geschäftsleiter der Elektro-Serie: «Das ist ein historischer Moment, nicht nur für die Formel E, sondern für den ganzen Motorsport. Wir gehen auf unserem Weg weiter, mit der Formel E die grossartigsten Städte der Welt zu besuchen.»

Bürgermeister Bill de Blasio: «Die Stadt New York verschmelzt Technik, Nachhaltigkeit und Handel. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir das neue Zuhause des ePrix sein dürfen.»

Michael Andretti, Formel-E-Teamchef und Sohn der Rennlegende Mario Andretti: «Ein solches Rennen auf die Beine zu stellen, ist eine enorme Leistung der Formel-E-Macher. Als US-amerikanisches Team sind wir besonders glücklich, Teil dieser Veranstaltung zu sein.»

Formel-E-Champion Sébastien Buemi: «Für mich ist New York eine der aufregendsten Städte der Welt. Ich kann es nicht erwarten, die Piste unter die Räder zu nehmen.»

Die Formel-E-Macher haben das folgende Video zum Rennen in New York präsentiert:

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