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Maurizio Arrivabene (Ferrari): «Vettel sehr ehrlich»

Von Mathias Brunner
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

​Ferrari ist 22 Rennen ohne Sieg. Auch in Malaysia sind die Autos des berühmtesten Rennstalls der Welt zu langsam gewesen. Schlimmer noch: Der Rückstand in der WM auf Red Bull Racing wächst.

Maurizio Arrivabene hat keine Lust mehr, über gewisse Themen zu reden. Zum Schluss seiner englischsprachigen Medienrunde im Fahrerlager von Sepang sagt der Ferrari-Teamchef auf die Frage, wieso sein Team in Malaysia 2015 brilliert habe und nun geschlagen worden sei: «Wir waren im Qualifying gut, aber im Rennen waren wir einfach nicht schnell genug. Ich habe viele Male die Gründe dafür erklärt, also will ich das nicht wiederholen.»

22 Rennen ohne Sieg, die Tifosi leiden. Nicht immer liegt es an der mangelnden Konkurrenzfähigkeit der roten Renner, wenn gute Ergebnisse verpasst werden. Im Schnitt gab es in jedem vierten Grand Prix 2016 fliegende Karbonteile in der ersten Kurve, vier Mal in sechzehn Rennen – in China ratterten die beiden Ferrari zusammen, in Russland wurde Vettel von Daniil Kvyat angeschoben, in Belgien gerieten Vettel und Räikkönen erneut aneinander, nun der Rammstoss von Sebastian in Sepang gegen Nico Rosberg.

Maurizio Arrivabene glaubt, dass Ferrari hier einen hohen Preis für zu mangelnden Speed im Qualifying zahlt: «Es ist schon so – wenn du aus der ersten Startreihe losbrausen kannst, dann hast du ein ruhigeres Leben. Ausser dein Start ist nicht gut. Mit freier Bahn vor dir gibt es keinen, in den du hineinfahren kannst. Aber die vier angesprochenen Situationen gehen für mich eher auf Pech zurück, wie es in diesem Sport halt vorkommen kann.»

Es bleibt eine heisse Frage: Wollte der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel in der ersten Kurve zu viel?

Arrivabene meint: «Für mich hat Sebastian sehr ehrlich reagiert. Er hat nach einem sehr guten Start innen eine Lücke gesehen, dann ging ihm der Raum aus und der Winkel zum Einlenken war sehr ungünstig, der Speed für diesen Winkel zu hoch. Er hat sich für den Stoss gegen Rosberg entschuldigt. Aber Seb ist ein Racer, und ein Racer versucht beim Start alles, um sich in die bestmögliche Situation zu bringen. Rosberg war ein unschuldiges Opfer. Vettel hat mir gegenüber gesagt, er wolle Verstappen nichts vorwerfen und Nico habe sowieso nichts machen können. Es sei halt ein Rennzwischenfall gewesen.»

In der WM sieht es für Ferrari gegen Red Bull Racing immer schlechter aus, da liegen die Italiener nun 313:359 hinten. Arrivabene versucht, nach vorne zu blicken: «Wir haben am Freitag einige neue Teile ausprobiert, die uns in dieser Saison schneller machen sollten, die aber auch schon im Hinblick auf 2017 eingesetzt worden sind. Die Daten entsprechen exakt den Berechnungen und den Werten aus dem Windkanal. Das ist positiv. Ich habe schon mehrfach gesagt – wir geben diese Saison nicht auf. Wir wollen noch Rennen gewinnen, und wir müssen an Red Bull Racing wieder vorbei. Dabei bleibe ich.»

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