Formel 1: Comeback mit Startplatz-Strafe

VW-Chef Diess überrascht mit Ohrfeige für Formel E

Von Andreas Reiners
Audi fährt seit 2017/18 werksseitig in der Formel E

Audi fährt seit 2017/18 werksseitig in der Formel E

VW-Boss Herbert Diess hat mit einem Beitrag auf der Business-Plattform Linkedin überrascht. Denn Diess flirtet dabei mit der Formel 1 und verpasst der Formel E eine Ohrfeige.

Was insofern überrascht, da der VW-Konzern in der Elektrorennserie immerhin mit zwei Marken – Audi und Porsche - vertreten ist. Diess hatte auf ein Essay von Microsoft-Gründer Bill Gates geantwortet, Gates hatte seine Gedanken zur CO2-neutralen Mobilität der Zukunft mitgeteilt.

«Meiner persönlichen Meinung nach sollten wir mit Rennsport weitermachen», schrieb Diess. «Die Formel 1 wird CO2-neutral, indem sie synthetische Kraftstoffe nutzen wird. Sie ist viel aufregender, spaßiger, mehr Rennsport und ein besserer Technik-Wettkampf als die Formel E, die in Stadtzentren ein paar Runden im Spielmodus dreht», so Diess weiter.

Das sind durchaus harte Worte angesichts der Tatsache, dass zum Beispiel Porsche gerade erst die erste Saison in der Formel E absolviert hat, Audi ist seit 2017/2018 werksseitig vertreten. Die Ingolstädter haben die E-Ausrichtung des Konzerns jüngst erst unterstrichen, indem Audi im Zuge einer Neuausrichtung aus der DTM ausgestiegen ist und sich auf die Formel E fokussiert.

Mit dieser Entscheidung will die Marke ihren «Wandel zum Anbieter sportlicher, nachhaltiger Elektromobilität vorantreiben», sagte damals Audi-Chef Markus Duesmann: «Wir fokussieren uns deshalb auch auf der Rennstrecke und fahren konsequent um den Vorsprung von morgen. Die Formel E bietet dafür eine sehr attraktive Plattform.»

Nun aber die Ohrfeige. Gerüchte über einen Formel-1-Einstieg des Konzerns gab es bereits öfter, Porsche hatte zuletzt einen Einstieg für 2021 geprüft, der aber Ende 2018 endgültig verworfen wurde.

Über die Hintergründe des Flirts kann nur gemutmaßt werden. Tatsächlich hat Formel-1-CEO Chase Carey das Ziel ausgegeben, dass die Motorsport-Königsklasse bis zum Jahr 2030 Klima-neutral wird. 2022 kommen zudem ein neues Reglement und eine neue Budget-Obergrenze.

Fakt ist auch, dass die Formel E in Deutschland um Akzeptanz kämpfen muss. So kam Eurosport bei den TV-Quoten nie auf einen grünen Zweig, mit dem Wechsel 2021 zu Sat.1 erhoffen sich die Beteiligten einen Schub und mehr Aufmerksamkeit.

Neben den deutschen Autobauern Audi, Porsche, BMW und Mercedes sind zudem Jaguar, Nissan, Mahindra, NIO und Venturi involviert. Champion Techeetah erhält die Antriebsstränge vom französischen Autobauer DS Automobiles.

Zuletzt erklärte übrigens Ferrari-CEO Louis Camilleri in der New York Times, warum die Italiener kein Interesse an der Elektroserie haben: «In der Formel E ist sehr viel standardisiert. Wir bevorzugen es aber (an Rennserien) teilzunehmen, wo wir einen Unterschied machen können. Es ist schwer zu erkennen, wo man in der Serie einen Wettbewerbsvorteil erzielen kann.»

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