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Wehrlein: «Man könnte auch Lotterie spielen!»

Von Gerhard Kuntschik
Ein ständig eng beisammen liegendes Feld, in dem keiner die Führungsarbeit leisten wollte und damit zu viel Energie aufzuwenden: Die Premiere der Formel E in Misano rief bei einigen Fahrern kritische Reaktionen hervor.

So erklärte Porsches Pascal Wehrlein (Opfer einer Berührung), der die WM-Führung durch das erste Streichresultat verlor: «Dieses Rennen war extrem was das Energiemanagement betrifft. Es fühlte sich in den ersten Runden nicht wie ein Rennen an. In der Vorbereitung wurde so viel investiert, um das letzte Hundertstel zu finden, was dann überhaupt keine Rolle mehr spielte, weil du auf der Geraden nur Energie sparen musst. Dabei könntest du zehn Autos überholen… Die Strecke ist geeignet für die Formel E, aber nicht die Anzahl der Runden. Wir waren sehr schnell im Qualifying, Platz drei war eine sehr gute Ausgangsposition. Auf anderen Strecken wäre das eine halbe Garantie für ein gutes Resultat gewesen, aber hier nicht. Man könnte auch Lotterie spielen! Wir müssen so übertrieben früh vom Gas gehen, um Energie zu sparen. In meinem Fall musste ich am Kurvenausgang noch bremsen, um zu sparen und ja nicht in Führung zu kommen. In anderen Serien wäre das ein Bremstest, hier ist das normal.»

Jaguar-Mitfavorit Mitch Evans kritisiert die Strecke von Misano: «Ich denke nicht, dass diese Piste für uns geeignet ist. Straßenkurse finde ich besser. Es spielt sich so viel ab, man ist ständig in Gefahr von Kollisionen, das ist ziemlich extrem hier.» Evans erklärt seinen Rückfall im Finish so: «Ich hatte einen beschädigten Flügel aus den Berührungen und damit ein Balanceproblem. Platz sechs ist eine massive Enttäuschung nach der Pole Position. Ich hoffe, ich kann Sonntag die Pace von einer Runde ins Rennen mitnehmen.»

Nico Müller (Abt Cupra) räumte ein, dass diesmal Punkte außer Reichweite waren: «Die Quali war sehr gut. Aber leider sind Rennen und Quali zwei verschiedene Paar Schuhe. Wir wussten, dass das Rennen schwierig wird, hatten aber gehofft, uns in den Punkten halten zu können. Aber unser Paket ließ nicht mehr zu. Da war keine Chance. Im Nachhinein kann man überlegen, sich strategisch anders aufzustellen, dann wäre vielleicht etwas Besseres rausgekommen. Die gleichzeitige Konzentration auf die Gegner rund um dich und das Energiemanagement ist richtig schwierig.»

Zufrieden zeigte sich neben Sieger Antonio Felix da Costa und den aufs Podium gefahrenen Oliver Rowland und Jake Dennis lediglich der viertplatzierte Maserati-Fahrer Max Günther: «Das war heute das Maximum. Das Wochenende war bisher unheimlich schwierig. Die freien Trainings hätten nicht schlechter ausfallen können. Ohne Rhythmus ging ich in die Qualifikation, in der Platz sieben sehr gut war und eine ausgezeichnete Ausgangslage fürs Rennen brachte. Das habe ich ganz gut gemanagt, immer auf die Position geschaut, den Attack Mode richtig gewählt, ich habe kaum Plätze verloren. Und ich war vorn dabei, als der Schlusssprint angezogen wurde. Es war ein sehr guter Tag heute. Im engen Pulk ist es schwierig, den Überblick zu behalten und dabei aufs Lenkrad zu schielen wegen der Energiewerte. Das geht manchmal besser, manchmal weniger gut. Für Maserati ist es ein weiteres tolles Ergebnis.»

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