Max Günther: «Dieser Sieg bedeutet mir viel»

Max Günther feierte im ersten Schanghai-Lauf seinen zweiten Formel-E-Saisonsieg
DS Penske feierte in Schanghai den ersten Doppelsieg in der Formel-E-WM seit Jaguar 2024 in Monaco (Mitch Evans vor Nick Cassidy) und den ersten des Teams. Der große Dominator war Max Günther, der von der Pole-Position aus den zehnten Saisonlauf auch taktisch beherrschte und seinen zweiten Saisonsieg nach Jeddah feierte.
Für das unerwartete und von Jay Penske, Technikchef Phil Charles und der gesamten Crew stürmisch gefeierte Doppel sorgte Ex-Champion Jean-Éric Vergne mit einer sensationellen Schlussrunde, in der er von Platz 6 auf Rang 2 vorstürmte und die mit Energieproblemen kämpfende Konkurrenz auf den letzten Metern abfing.
So blieb Jungstar Taylor Barnard im McLaren Rang 3 vor dem einzigen Porsche-Fahrer in den Top-Ten, Dan Ticktum aus dem Cupra-Kiro-Team. Dahinter begnügte sich der klare WM-Leader Oliver Rowland mit Rang 5 vor seinem Nissan-Kollegen Norman Nato. Der Brite ging sichtlich nicht das letzte Risiko ein.
Sogar Platz 5 reichte zum Ausbau der WM-Führung, da die beiden Verfolger Pascal Wehrlein und António Félix da Costa als Zwölfter bzw. Dreizehnter punktelos blieben – ein herbes Debakel für die beiden Porsche-Werksfahrer, die in der WM sogar noch von Barnard überholt wurden. Dafür schloss Günther als neuer WM-Fünfter zu den Porsche-Fahrern auf.
Der Allgäuer wählte seinen Pflichtstopp (Pit Boost) geschickt in der ersten Gruppe der Fahrer und konnte danach Rowland auch mit Attack-Mode-Unterstützung überholen. Danach war Günthers siebter Sieg in der Formel E nicht mehr gefährdet. Seine Position ist nun auch im Hinblick auf die Saison 12 gestärkt. Trotz laufenden Vertrags mit DS Penske tauchten zuletzt Transfergerüchte um den Allgäuer wie auch um Vergne auf. Die ersten Entscheidungen im Fahrer-Puzzle werden aber Nick Cassidy (Abschied von Jaguar nach einer bisher völlig verkorksten Saison) und da Costa herbeiführen.
«Dieses Rennen war eine Meisterleistung unseres Teams. Die Strategie, der Speed, die Ausführung, die Überholmanöver – da passte alles. Ich wusste, nachdem ich Oli (Rowland) überholt hatte, dass ich im Energieverbrauch besser lag, da musste ich mich nur noch konzentrieren für die letzten Runden. Nach den vergangenen schwierigen Wochen bedeutet mir dieser Erfolg sehr viel», erklärte Günther.
Und Teamkollege Vergne ergänzte: «Das war ein Rennen wie auf einer Hochschaubahn. In der letzten Kurve verlor ich einen Teil des Frontflügels, und es fühlte sich an, als ob ich auch mein Handgelenk lädiert hätte. Es schmerzte jedenfalls. Entscheidend war die Taktik mit dem späten Attack-Mode.»
Saisonlauf 11 folgt bereits Sonntag (9 MESZ, ServusTV/DF1) wieder auf dem Schanghai International Circuit.