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Renault 3.5: Regen, Fieber und ein Debüt-Sieger

Von Vanessa Georgoulas
Debüt-Sieg im 3.5-Liter-Renault: Carlos Huertas

Debüt-Sieg im 3.5-Liter-Renault: Carlos Huertas

Magnussen reist als Gesamtleader vom zweiten Treffen der 3.5-Liter-Klasse der Renault World Series nach Hause. Pech für Red-Bull-Junior Félix da Costa. Müller sichert sich trotz Fieber Platz 5!

Das zweite Rennwochenende der 3.5-Liter-Klasse der Renault World Series im Motorland Aragón hielt für die Nachwuchspiloten viel Regen bereit. Beide Qualifiyings und auch das zweite Rennen fanden auf nasser Piste statt. Der erste Pechvogel war António Félix da Costa. Der Red-Bull-Junior aus Portugal drehte im Qualifying zum ersten Rennen die drittschnellste Runde, rollte aber gleich darauf mangels Treibstoff aus – und wurde dafür ans Ende des Startfeldes zurückversetzt. Mehr als Platz 13 lag mit dieser Ausgangslage nicht drin.

Das Tempo des ersten Kräftemessens bestimmte Pole-Setter Kevin Magnussen. Der 20-jährige Däne, der beim Saisonstart in Monza schon mit zwei zweiten Plätzen geglänzt hatte, sicherte sich auf trockener Piste den Sieg vor Will Stevens und Arthur Pic und damit auch die Meisterschafts-Führung. Der DAMS-Pilot stellte sich nach dem Rennen gleich selbst ein gutes Zeugnis aus: «Wir stehen noch am Anfang der Meisterschaft, aber es ist trotzdem wichtig, dass wir viele Punkte holen. Mein Auto war heute sehr gut und ich habe keinen Fehler gemacht.»

Auch der Zweitplatzierte freute sich. Stevens, der ohne Meisterschaftszähler aus Monza abreisen musste, gesteht: «Natürlich war ich nach dem Monza-Wochenende enttäuscht, und wir mussten diesmal einfach ein paar Punkte sammeln. Das Auto hat viel zu bieten, die Performance ist vor allem auf trockener Piste beachtlich. Ich konnte in jeder Runde angreifen.»

Pic hatte sich mit einem guten Start aus der dritten Startreihe nach vorne katapultiert und durfte sich schliesslich über den letzten Platz auf dem Podesttreppchen freuen. Der Bruder des Formel-1-Piloten Charles Pic erklärte hinterher strahlend: «Ich freue mich sehr – auch für mein Team AV Formula, das hier zuhause ist. Die ganze Truppe hat im Winter sehr hart gearbeitet, und wir konnten bei der Fahrzeugabstimmung gute Fortschritte erzielen.»

Der beste Deutschsprachige war Christopher Zanella, der die Ziellinie als Siebter kreuzte. Er war auch der Einzige, der im ersten Rennen Punkte sammeln konnte. Seine Landsmänner hatten weniger Glück: Für Nico Müller, der mit einer Erkältung zu kämpfen hatte, endete das Rennen kurz nach dem Start: Der 21-Jährige aus Thun fiel auf der achten Position liegend dem Start-Gerangel zum Opfer. Zoel Amberg schaffte es auf Position 17 ins Ziel, Mathéo Tuscher war gar der Letzte, der die schwarz-weiss karierte Flagge sah.

Nico Müller: Trotz Fieber auf Platz 5!

Lauf 2 musste Tags darauf hinter dem Safety Car gestartet werden. Carlin-Pilot Carlos Huertas nutzte die Gunst der Stunde und sicherte sich seinen ersten Sieg in der 3.5-Liter-Klasse vor ISR-Pilot Sergey Sirotkin und Fortec-Talent Stoffel Vandoorne. Vortages-Sieger Magnussen konnte mit dem neunten Platz seine Spitzenposition in der Gesamtwertung behaupten.

Der strahlende Sieger gestand nach der Zieldurchfahrt: «Ich hatte eine gute erste Runde, während Norman Nato sich offenbar verbremste. Ich wäre auch fast abgeflogen, es war alles andere als einfach, die Bremsen und Reifen auf Temperatur zu halten. Ich hatte auch mit Aquaplaning zu kämpfen, trotzdem konnte ich eine Lücke herausfahren. Mein Auto war einfach perfekt!»

Auch das Fazit von Sirotkin, der im ersten Lauf den vierten Platz erobert hatte, fiel positiv aus: «Das war ein gutes Wochenende. Das Potenzial für die erste Startreihe wäre da gewesen, aber wir haben es nicht ausgeschöpft. Wichtiger ist aber, dass wir unsere Leistung im Rennen dann entfalten und in ein gutes Resultat ummünzen konnten.»

Rookie Vandoorne, der beim Saisonauftakt gleich im ersten Einsatz in dieser Meisterschaft den Sieg erkämpft hatte, schaute nicht ganz so glücklich in die Medienrunde. «Das war nicht unser bester Tag, wenigstens konnten wir noch ein paar Punkte sammeln und die Lücke zu Kevin in der Meisterschaftswertung etwas schliessen. Heute lag der Sieg nur aus der ersten Startreihe drin, ich gratuliere Carlos zu seinem ersten Rennen!»

Enttäuschend verlief das zweite Rennen auch für Zanella, der nach neun von 14 Runden abflog. Dafür durfte sich Nico Müller über den fünften Platz freuen. Der Draco-Pilot fasste zufrieden zusammen: «Nach einer schrecklichen schlaflosen Nacht mit Fieber lief das heutige Rennen erstaunlich gut.» Amberg und Tuscher konnten auch im zweiten Lauf keine Glanzpunkte setzen: Der Pons-Pilot musste sich mit dem 17. Rang begnügen, Tuscher markierte erneut das Schlusslicht und kämpfte sich diesmal sogar mit einer Runde Rückstand auf Position 22 ins Ziel.

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