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Stephan Katt: «Fühle mich wieder vollkommen frei»

Von Rudi Hagen
Stephan Katt (vorn) überzeugte in Rastede mit einer starken Leistung

Stephan Katt (vorn) überzeugte in Rastede mit einer starken Leistung

Stephan Katt fuhr am vergangenen Sonntag beim Grasbahnrennen in Rastede auf Platz 2. Das war sein zehntes Rennen in dieser Saison, fünfmal stand er auf dem Treppchen, in Zweibrücken stand ein Sieg zu Buche.

Freude herrschte am Sonntag nach dem Solo-Finale in Rastede beim Team mit der Startnummer 42 und dessen Fanclub. Der «Catman», Stephan Katt ist auf einem guten Weg, wieder zur alten Leistungsstärke zurückzufinden.

Zur Erinnerung: Im August 2022 verunglückte der Neuwittenbeker beim Langbahn-GP in Scheeßel schwer. Die Airfences verhinderten damals noch Schlimmeres, aber mit Bahnsport war es erstmal für einige Zeit vorbei für Katt.

«Ja, es war eine schwierige Zeit für mich nach meinem Unfall in Scheeßel», resümierte der 44-Jährige jetzt noch einmal im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Als ich dann wieder anfing, hatte ich in den Rennen vor allem mit meinem Kopf zu kämpfen. Bis vor ein paar Wochen, seit dem Rennen in Aduard fühle ich mich wieder vollkommen frei. Ich bin wieder glücklich, das ganze Umfeld bei mir passt, es kommt alles gut zusammen.»

Auf der Weltrekord-Grasbahn im Rasteder Schlosspark machte Stephan Katt vor allem durch seine perfekten Starts auf sich aufmerksam. Dabei hatte er am Morgen das freie Training versäumt und ging ohne Bahninspizierung ins Startbandtraining. Katt: «Am Vorabend war ich ja in Bad Hersfeld am Start. Dann sind wir in der Nacht nach Cloppenburg gefahren, wo wir bei meinem Mechaniker Dirk schlafen konnten. Das hat etwas länger gedauert, denn das Rennen und die Fahrt waren schon anstrengend.»

Seiner Leistung abträglich war das nicht, denn Katt gewann das Startbandtraining und hatte sich damit auch für den Bahnrekord qualifiziert. Katt: «Ich war zufrieden, das Motorrad lief wunderbar, das Team hat richtig geile Arbeit geleistet. Bei uns herrschte wie immer die gute Laune und die Stimmung war bestens, das ist uns wichtig.»

Die ersten beiden Läufe konnte Stephan Katt gewinnen, dann traf er auf Andrew Appleton. Der Brite siegte, Platz 2 für Katt. Nach einem weiteren Laufsieg führte der Deutsche vor dem Finale mit 19 Punkten, Appleton war einen Zähler zurück.

Katt: «Andrew war da sauschnell, ist eine super Linie gefahren. Mein Start war wie vorher wieder sehr gut, aber er konnte mich in der ersten Kurve clever überholen. Ich wollte dann nichts riskieren und habe ihn fahren lassen. So hat er gewonnen und ich war Zweiter. Wir im Team waren mega happy über diesen Erfolg.»

Der Renntag in Rastede zog sich bis 18 Uhr hin. Aus dem Publikum kamen Stimmen, es hätten ein paar Bahndienste weniger sein können. Stephan Katt ist da anderer Meinung: «Die Bahn war wunderbar, die Organisation hat gepasst. Natürlich hat es länger gedauert, aber man darf nicht vergessen, das ist eine 1000-Meter-Grasbahn, eine Naturbahn. Wenn man da keinen Bahndienst macht, wird sie sehr schlecht und es können Stürze passieren. Die haben alles richtig gemacht. Großes Lob an den Rasteder AC von unserer Seite. Ich mag diese geile Bahn auf jeden Fall sehr gerne.»

Am Sonntag fährt der Schleswig-Holsteiner mit einer Wildcard beim Langbahn-GP in Scheeßel. Katt: «Das ist für mich eine totale Herausforderung, die WM ist ausgeglichen wie immer, es sind Leute da, die sehr, sehr schwer zu schlagen sind. Aber machbar ist alles. Ich werde mich zusammenreißen und mein Bestmöglichstes tun. Wenn ich dort ins Finale komme, wäre ich sehr zufrieden.»

Ergebnisse Grasbahnrennen Rastede:

Solo: 1. Andrew Appleton (GB), 23 Punkte. 2. Stephan Katt (D), 23. 3. William Kruit (NL), 17. 4. Jakob Bukhave (DK), 15. 5. Mark Beishuizen (NL), 11. 6. Glenn Moi (N), 11. 7. Charley Powell (GB), 8. 8. Henri Ahlbom (FIN), 7. 9. Fabian Wachs (D), 6. 10. Timo Wachs (D), 5. 11. Paul Cooper (GB), 4. Daniel Spiller (D), 3.
Finale: 1. Appleton, 2. Katt, 3. Kruit, 4. Bukhave, 5. Beishuizen, 6. Moi.

Seitenwagen: 1. Mitchel Godden/Paul Smith (GB), 19. 2. Markus Brandhofer/Sandra Mollema (D/NL), 18. 3. Manuel Meier/Lena Siebert (D), 14. 4. Wilfred Detz/Bridget Portijk (NL), 12. 5. Achim Neuendorf/Johannes Schnaitter (D), 11. 6. Nicole Standke/Resi Hölper (D), 5. 7. Mike Frederiksen/Jette Maersk (DK), 5. 8. Raphael San Millan/Benedikt Zapf (D), 5. 9. Simon Field/Dennis Smit (GB/NL), 5. 10. Oliver Möller/Sindy Viragós (D), 4.
Finale: 1. Godden/Smith, 2. Brandhofer/Mollema, 3. Detz/Portijk, 4. Meier/Siebert, 5. Neuendorf/Schnaitter.

B-Solo: 1. Sem Ensing (NL), 20 Punkte. 2. Jeffrey Sijbesma (NL), 16. 3. Bob Dolman (GB), 13. 4. Sven Mannott (D), 12. 5. Louis Tebbe (D), 12. 6. Morris San Millan (D), 8. 7. Marcel Sebastian (D), 8. 8. Thomas Kreitz (D), 6. 9. Arne Andersen (DK), 5. 10. Till Schlimm (D), 2. 11. John Hartley (GB), 1. 12. Lando Michaelis (D), 1. 13. Kevin Lück (D), 1. 14. Marvyn Katt (D), 0. 15. Graeme Brown (GB), 0.
Finale: 1. Ensing, 2. Sijbesma, 3. Mannott, 4. Tebbe, 5. Dolman (d), 6. Sebastian (a).

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