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Tatu Lauslehto macht Schluss mit Rennen fahren

Von Esther Babel
Aus einem Wiedersehen mit dem Finnen bei der IDM wird es 2017 nichts. Auf jeden Fall nicht als Fahrer auf der Strecke. Eventuell ist ein Job als Techniker eine Option für die Zukunft.

Es gibt kaum eine Klasse, in der Tatu Lauslehto in seiner seit 1999 andauernden Laufbahn noch nicht unterwegs gewesen ist. Am erfolgreichsten war der Finne bisher in der Supersport-Klasse. Nach Platz 10 in der Supersport-WM 2005 musste er nach einem Unfall aber wieder von vorne anfangen. «Ich war damals im Team von Johan Stiegefeld unterwegs», erinnert er sich. «Dann hatte ich in Monza, also relativ früh in der Saison, einen heftigen Abflug. Schlimm verletzt hatte ich mich nicht. Aber wir haben keinen Grund für den Sturz gefunden. Dann kamen noch ein paar technische Probleme dazu. Mir hat völlig das Vertrauen gefehlt und es ging bergab. Im Jahr 2007 habe ich es nochmals mit der WM probiert. Aber es passte nichts zusammen. Dann bin ich zurück in die Finnische Meisterschaft und habe noch Mal ganz von vorne angefangen.»

Der Weg zurück auf die Erfolgsspur führte den Finnen im Jahr 2008 in die IDM, wo er 2012 den Titel in der IDM Supersport holte und seit dem stets in der Spitzengruppe der Supersport-Abteilung zu finden war. Im Jahr 2015 schien der erneute Titel zum Greifen nah. Doch denkbar knapp wurde es nur der Vizetitel. Tatu Lauslehto hatte genauso viele Punkte wie Jan Bühn gesammelt, doch der Deutsche wies die bessere Podestbilanz auf.

Im Vorjahr klinkte sich Lauslehto dann aus dem Wettbewerb aus. Ein erneuter Angriff in der IDM Superstock 600, inzwischen mit abgespeckten technischen Möglichkeiten, reizte den Finnen 2016 nicht wirklich. Als technischer Berater und gelegentlicher Ersatzfahrer für das Team Suzuki Stoneline Mayer war er aber stets im IDM-Fahrerlager unterwegs und war nebenher als Testfahrer für WM-Teamchef Aki Ajo mit der Moto2 WP-KTM ein gefragter Mann.

Für die Saison 2017 spekulierte der Finne gemeinsam mit dem Team Mayer auf den Einsatz der neuen Suzuki GSX R 1000. Dann sollte es plötzlich doch wieder die IDM Superstock 600 sein. Und nun wird es keines von beidem. «Ich höre auf», verkündete der 33-Jährige zu Beginn des Jahres. «Die nötige Motivation ist einfach nicht mehr da. Das habe ich schon letztes Jahr gemerkt. Ich spüre einfach, dass es Zeit ist, aufzuhören. Ich fahre seit 2008 IDM. Ich brauche einfach was anderes.»

Zurzeit ist die Zukunft noch völlig offen. Ein Job als Techniker würde den Finnen reizen. Gerne in der IDM. «Auch die WM wäre als Techniker spannend», so Lauslehto. «Aber das wäre mir im Moment noch eine Nummer zu groß.» Rennen gefahren wird trotzdem noch. Allerdings keine Meisterschaften mehr und zurzeit nur in Finnland. «Ich fahre derzeit Eisrennen. Bei uns ist es ja nicht wie viel denken, den ganzen Winter dunkel. Von 12 bis 15 Uhr kann man gut trainieren.»

Im Moment steht allerdings Hanne Lauslehto im Fokus des Interesses. Die Frau des nun ehemaligen IDM-Piloten ist erfolgreiche Boxerin und Kickboxerin. Im Februar steht die nächste Weltmeisterschaft an, ausgetragen in Finnland, und die will sie nach Möglichkeit mit dem Titel abschließen. Den Europameistertitel 2016 hat sie bereits in der Tasche. «Viel helfen kann ich ihr nicht», so Tatu Lauslehto. «Ich übernehme halt zu Hause alles. Ich kann gut putzen, ehrlich.» Wenn das Großereignis rum ist, wird Lauslehto Pläne für die Zukunft schmieden. Dann eben auf der anderen Seite der Boxenmauer.

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