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Christof Höfer: «Nate Kern weckte den Tiger in mir»

Von Christof Höfer
Auf dem Lausitzring war im Rahmen der IDM erstmals der BMW Boxer Cup powered by Wilbers am Start. Der Doppelsieger Christof ‚Fifty’ Höfer berichtet von seiner emotionalen Achterbahn.

Gespannt aufs erste IDM Rennwochenende wie ein Flitzebogen, fuhr ich Donnerstag Mittag mit meiner Lieblingsmusik auf Vollgas Richtung Lausitzring. Permanent ging mir durch den Kopf, wie wohl das erste Aufeinandertreffen mit meinem Teamkollege Nate Kern aus den USA sein würde. Er ist in den Staaten ein hochangesehener BMW-Boxer-Rennfahrer, der in vergangenen Jahren dort schon einige Meisterschaften gewinnen konnte und die Boxer aus dem FF kennt. Alleine schon, dass er zum Rennen fahren nach Deutschland eingeflogen wird, hinterließ bei mir ganz schön Eindruck.

Angekommen in der Lausitz trafen wir abends aufeinander und es war sehr, sehr positiv. Nate ist ein lockerer, cooler Sportsmann, der das Herz zum Racing zu 100% in sich trägt und immer einen coolen Spruch auf Lager hat. Wir einigten uns darauf, dass ich ihm in den Trainings und Qualis vorweg fahre, damit er die Strecke kennenlernt, und im Umkehrschluss hilft er mir dabei, die Eigenschaften der grazilen Boxer schnell kennen und fahren zu lernen.

Gesagt getan - Wir fahren beide für Team Wunderlich rund um Franky Hoffmann, sind Teamkollegen, lieben das Rennen fahren und haben ein geiles Team um uns herum, das absolut mit Herzblut und Leidenschaft arbeitet. Basti, Peter und Chris sind absolute Experten auf ihrem Gebiet, die uns in Zusammenarbeit mit Franky Hoffmann, dem Geschäftsführer bei Wunderlich, tolle Motorräder zur Verfügung gestellt haben.

Nach den beiden Qualis, die Nate mit 0.01 Vorsprung zu mir abschließen konnte, und er sich dahingehend äußerte, dass er unbedingt gewinnen wolle, regte sich in mir der Tiger, oder wie es auf der Müsli Packung immer steht. Ich musste das erste Rennen unbedingt gewinnen.

Samstagnachmittag war es dann soweit. Racetime. Nate schaut mich an und fragt «Hey Dude you are ready ?» und ich war sowas von ready, dass ich fast vergessen habe, mein Motorrad mit in den Vorstart zu nehmen. Die Ampel geht auf rot, warten, dreimal auf die Brust geschlagen, einen Kampfspruch rausgeschrien, die Ampel geht aus ... auf in die Schlacht. Die Waffe aus Amerika und ich verlangten uns alles voneinander ab, überholten uns mehrfach hin und her, teilweise mehrmals in einer Runde. Und ich spürte in mir das Gefühl von Spaß pur, Siegeswillen und Ehrfurcht. Runde für Runde.

Drei Runden vor Schluss kam ich in Führung liegend besser an einem zu Überrundenden vorbei als Nate und konnte eine kleine Lücke herausfahren. Sieg !!! Zielflagge !!! Ich habe gewonnen !! Gegen den auf der Boxer unbesiegbaren Nate Kern aus Amerika. Emotionen pur. Tränen. Erleichterung. Es löste sich das komplette Pech vom Jahr 2018 mit einmal von der Brust. Danksagungen nach oben in der Outlap. Freude, unbeschreiblich. Die harte Arbeit des Winters hatte sich ausgezahlt. Ich war wieder da. Angriffslustig und unbeschwert. Vielleicht mehr als ich es je war - Danke !

Rennen 2 war dann die Bestätigung. Obwohl Nate mir abends nach dem ersten Rennen als Gute-Nacht-Spruch ein «Dude, tomorrow I’ll make your work harder» mit ins Bettchen gab. Ich konnte den zweiten Lauf ebenfalls gewinnen und bin einfach nur überglücklich. Nate ist ein geiler Typ und ich freue mich auf die weitere Saison.

Weiter gehts in Zolder, Bis bald euer Fifty.

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