Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Dario Giuseppetti bleibt dem Nachwuchs treu

Von Esther Babel
Dario Giuseppetti

Dario Giuseppetti

Vor 19 Jahren gewann der Berliner den ADAC Junior Cup und engagierte sich bis zum Ende der Nachwuchsschule dort als Trainer. Doch auch nach dem Ende des Cup wird er weiterhin sein Wissen weitergeben.

Dario Giuseppetti treibt sich auch heute noch gelegentlich auf der Rennstrecke rum. Als reger Instruktor bei Hafeneger Renntrainings, als Lehrer auf und neben der Rennstrecke beim ADAC Junior Cup und auf den verschiedenen Pitbikes seiner eigenen Rennfahrerschule, die er inzwischen im spanischen Cartagena betreibt. Doch bis heute schlagen zwei Seelen in seiner Brust, denn gemeinsam mit seinen Eltern betreibt er nach wie vor die Firma Giuseppetti Kaffee in Berlin. Und wie es sich für einen Mann mit italienischen Wurzeln gehört, ist auch für ihn klar, «ohne Mama geht zuhause nichts.»

Seine Karriere hatte Giuseppetti im ADAC Junior Cup, der nun nach 26 Jahren seine Pforten für immer zugesperrt hat, begonnen. Der Berliner hatte den Cup im Jahr 2001 gewonnen. Vorher war er im Bereich MotoCross aktiv. «Nach dem Titelgewinn ging es damals los», erinnert er sich heute. «Da wusste ich, ich habe das Zeug zum Profi und ab da habe ich wirklich alles dafür getan.» Bis in die 125er-WM führte ihn sein Weg. Zwischendrin schnappte er sich 2003 noch den Titel in der IDM 125.

2013 endete seine aktive Laufbahn abrupt. Bei Testfahrten in Spanien stürzte er auf Grund eines technischen Versagens unverschuldet und schlitterte nur knapp am Rollstuhl vorbei. Drei Lendenwirbel und ein Brustwirbel waren hinüber. Eine schwere Zeit folgte, an die sich der heute 34-Jährige nicht sonderlich gerne zurückerinnert. Doch nach einer wirklich langen Zeit der Rekonvaleszenz sitzt er heute wieder regelmäßig auf dem Motorrad. «Mir geht’s wieder gut», schließt er das Thema ab.

Das Ende des ADAC Junior Cups bedauert Giuseppetti sehr. «Es ist für mich unerklärlich», grübelt er, «man kann noch nicht mal sagen, der ADAC ist schuld. Aber wir verlieren damit einfach eine Lobby und einen Ort, an dem junge Fahrer heran- und vor allem auch erzogen wurden. Die Leistung der Kids ist die Grundlage und dort wurden sie weiter begleitet. Nach der Ausbildung im Junior Cup gab und gibt es leider für die Fahrer wenig Möglichkeiten.»

Der ADAC wird sich nun beim Northern Talent Cup als Partner von WM-Promoter Dorna und Hersteller KTM einbringen. Giuseppetti wird sich in Sachen Nachwuchs zukünftig im Yamaha bLU cRU Cup engagieren. Bis dahin legt Giuseppetti sein Herzblut in sein Projekt in Cartagena. «Dort haben wir uns, unter anderem Jonas Folger und Marcel Schrötter, früher auf die nächste Saison vorbereitet, damit man auch im Winter nicht so einrostet», erinnert er sich.

Dario Giuseppetti in Zahlen

1990-2000: Motocross
2000: ADAC Junior Cup
2001: ADAC Junior Cup Meister
2002: IDM 125ccm – erste WM-Einsätze
2003: IDM 125ccm Meister und Vize-Europameister
2004-2005: 125ccm Weltmeisterschaft
2006: IDM Superbike Yamaha MGM
2007: World Superstock 1000
2008-2012: IDM Superbike Ducati
2014: Coach u. a. bei Hafeneger Renntrainings und dem ADAC Junior Cup
seit 2018: moto-race-academy.de

26 Jahre Junior Cup

JC 1993 Alexander Folger
JC 1994 Markus Ober
JC 1995 Katja Poensgen
JC 1996 Benny Jerzenbeck
JC 1997 Stefan Nebel
JC 1998 Jarno Müller
JC 1999 Arne Tode
JC 2000 Christian Wachter
JC 2001 Dario Giuseppetti
JC 2002 Sascha Haller
JC 2003 Randy Krummenacher
JC 2004 Dennis Brink
JC 2005 Marvin Fritz
JC 2006 Sebastian Kreuziger
JC 2007 Luca Grünwald
JC 2008 Patrick Meile
JC 2009 Michael Ecklmaier
JC 2010 Lukas Wimmer
JC 2011 Max Maurischat
JC 2012 Aris Michail
JC 2013 Arnaud Friedrich
JC 2014 Tim Georgi
JC 2015 Dirk Geiger
JC 2016 Máté Laczkó
JC 2017 Max Schmidt
JC 2018 Artem Maraev
JC 2019 Lennox Lehmann

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 24.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Di. 24.12., 09:50, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 4