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Schleizer Seng mit neuem IDM Sicherheits-Konzept

Von Esther Babel
Das Schleizer Dreieck wird 2023 100 Jahre alt

Das Schleizer Dreieck wird 2023 100 Jahre alt

IDM-Rennleiter Stefan Beck, selbst Schleizer, konnte die Strecke bereits eine Woche vor dem IDM-Event in Augenschein nehmen. Safety first heißt es auch an der schnellsten Stelle der Strecke. MotoGP-Technik im Einsatz.

Auf jeder Rennstrecke im IDM-Kalender spielt das Thema Sicherheit eine Rolle. Beim Schleizer Dreieck, wo die Rennen zum Teil auf ansonsten öffentlichen Straßen ausgetragen werden, schaut man diesbezüglich extra genau hin. Nachdem es im Vorjahr dort das eine oder andere Mal geknallt hatte, wurde speziell im Bereich „Seng“ beim Thema Sicherheit nochmal nachgelegt. IDM-Rennleiter Stefan Beck erklärt im SPEEDWEEK.com-Interview nach seiner Inspektion vor Ort, was sich auf der Strecke in Thüringen getan hat.

SPEEDWEEK.com: Du hattest Ende letzter Woche einen Ortstermin am Schleizer Dreieck. Was hattest du da als IDM-Rennleiter auf dem Zettel stehen?

Stefan Beck: «Grundsätzlich wurden mit dem lokalen Ausrichter Prozessabsprachen getroffen und logistische Fragen geklärt. Zudem wurde die Rennstrecke gründlich inspiziert. Aufgrund des 100-jährigen Jubiläums des Schleizer Dreiecks fanden in diesem Jahr schon einige Events auf der Strecke statt, die aber keine Schäden zurückgelassen haben. Es wurden weiterhin die Randstreifen, Kiesbetten, Markierungen und Sicherheitseinrichtungen kontrolliert. Der ausrichtende MSC Schleizer Dreieck e.V. im ADAC hat bereits mit viel Engagement und freiwilligen Helfern eine Menge Arbeiten an der Strecke erledigt und wird auch in den Tagen vor unserem IDM-Event den Großteil der restlichen Arbeiten ausführen.»

Die Rennstrecke von Schleiz ist in Sachen Sicherheit immer wieder eine große Herausforderung. Wie beurteilst du Lage vor dem kommenden Wochenende?

«Generell sind nicht permanente Rennstrecken immer für alle Beteiligten herausfordernd. In Schleiz wurde in den letzten Jahren kontinuierlich am Ausbau der Sicherheitsmaßnahmen gearbeitet und es wurden viele Schritte nach vorn gemacht. Daher bin ich sehr optimistisch und freue mich auf die Veranstaltung.»

In der Seng hatte es im Vorjahr heftig gekracht. An der schnellsten Stelle des Kurses. Wie hast du das Schleiz-Jahr 2022 in Erinnerung?

«Sportlich habe ich die letztjährige Veranstaltung als vollen Erfolg in Erinnerung. Wir haben mitreißende Rennen erleben dürfen und konnten noch mehr Fans für die IDM begeistern. Das Gesamtpaket aus Action auf und neben der Strecke sowie die Nähe zum Fan ist in Schleiz einfach einzigartig. Natürlich sind auch alle Vorfälle des Wochenendes noch in Erinnerung. Die Rettungskräfte und Sportwarte haben hierbei hervorragende Arbeit geleistet. Ich wünschen allen Rettungskräften für dieses Jahr weniger Arbeit, weiß aber auch, dass ich mich auf die Sportwarte und die regionale Rennleitung verlassen kann.»

Es wurden gerade in der Seng Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit der Fahrer zu erhöhen. Wie dürfen wir uns das vorstellen?

«In der Seng gibt es zwei neue Komponenten, die zur Erhöhung der Sicherheit beitragen. Vor der Reifenbarriere direkt hinter dem Kiesbett in Kurve 13 werden Alpina Airmodule installiert. Diese Systeme kennt man z.B. aus der MotoGP und sie sorgen im Falle des Falles bei einem Einschlag für eine Energieabsorption durch Luftaustausch innerhalb der Module mit ihren jeweils 6 Kammern. Zudem wurde die äußere Streckenbegrenzung am Kurvenausgang durch Erdarbeiten über die Wintermonate um einige Meter nach hinten versetzt. Hier steht jetzt also mehr Auslaufzone zur Verfügung.»

Vor jedem Rennen gibt es pro Klasse eine Fahrer-Besprechung. Steht für Schleiz etwas Besonderes auf der Tagesordnung?

«Die IDM Briefing-Notes sind in Schleiz so umfangreich, wie an keiner anderen Rennstrecke. Das liegt aber hauptsächlich an den örtlichen Gegebenheiten, wie zum Beispiel den zwei separaten Fahrerlagern, was wir sonst nur am Sachsenring haben. Hierbei wird darauf hingewiesen, an welcher Stelle die Strecke befahren und verlassen werden darf. Zudem ist die Boxengasse in Schleiz sehr kurz. Die Durchfahrtsstrafe wird daher durch eine Stop+Go – Strafe ersetzt, um eine vergleichbare Strafzeit mit anderen Rennstrecken gewährleisten zu können. In allen anderen Belangen gibt es keine wesentlichen Unterschiede zu permanenten Rennstrecken. Selbst wenn man das hauptsächlich von FIM-homologierten Strecken kennt: auch in Schleiz gibt es eine Long Lap Penalty – Area, welche sich in Kurve 15 (Einfahrt Querspange) im Außenradius befindet. Wir sind also gut für die IDM gerüstet.»

Du bist selbst Schleizer. Wie ist die Stimmung dort so kurz vor der Sause am Buchhübel?

«Mein großer Vorteil ist, bereits jeden Tag der Woche vor dem Event vor Ort sein und die Strecke auch mal schnell mit meiner Simson abfahren zu können. Dabei fallen einem immer noch Kleinigkeiten auf, sei es zum Werbeaufbau oder zur Verkabelung der Live-Kameras. Und natürlich ist es sehr schön anzusehen, dass bereits Dienstag vor dem Event die ersten Camper auf dem Buchhübel einziehen und die Woche zu einem Motorradsport-Festival werden lassen. Ich bezeichne den Buchhübel immer als den „kleinen Ankerberg“ und ich denke, diesem Vergleich wird er auch gerecht. Grundsätzlich bereitet sich die ganze Stadt auf das Event des Jahres am Dreieck vor und dies bekommt man als Schleizer natürlich hautnah mit. Allerdings gibt es auch einen kleinen Wermutstropfen: die Verkehrswege der Innenstadt Schleiz befinden sich aktuell im Umbau. Daher empfehle ich allen Besuchern und Teilnehmern aus nördlicher Richtung auf gar keinen Fall die vom Navi vorgeschlagene Abfahrt Dittersdorf zu wählen, sondern bis zur A9 Abfahrt Schleiz (Nr. 28) weiterzufahren. Damit steht dem Vergnügen zumindest schon einmal kein größerer Stau im Weg.»

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