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IDM-Pilot Karthin greift Hufnagel unter die Arme

Von Esther Babel
Kjel Karthin gewann im Vorjahr den Suzuki GSX R750 Cup. Jetzt ist er in die IDM SuperNaked aufgestiegen und unterstützt Colin Hufnagel beim Projekt «Profi trifft Youngster».

Zur Förderung des Nachwuchses im deutschen Motorradrundstreckensport haben die Betreiber der Moto GP Nachwuchs Support & Community Gruppe gemeinsam mit PROJEKT 64°, interessierten Profifahrern und weiteren Förderern eine Initiative gegründet. Im Patenschaftsprogramm «Profi trifft Youngster» stehen gestandene und routinierte Rennfahrer jungen Einsteigern bei ihren ersten Erfahrungen im Motorradrennsport zur Seite.

Nach IDM Superstock-Pilotin Lucy Glöckner (BMW) hat jetzt auch IDM SuperNaked-Pilot Kjel Karthin mit Colin Hufnagel einen Nachwuchsfahrer unter seine Fittiche genommen. Sie fahren beide Suzuki-Motorräder und sie waren im vergangenen Jahr in einem Cup unterwegs. Hufnagel wird auch in der kommenden Saison wieder im Suzuki Cup starten.

Kjel, du kommst aus einer Motorsportfamilie?

Kjel Karthin: In meinem Leben dreht sich alles um das Thema Motorrad und den Motorsport. Einer, der vom gleichen Virus befallen ist und mich damit infiziert hat, ist mein Vater Detlef Karthin. Seit vielen Jahren sind wir mit unserem Team Karthin in Eigenregie am Start. Zusammen betreiben wir eine Motorradwerkstatt in Duisburg. Daher kann man wohl mit Recht behaupten, dass die Familie Karthin das Thema Motorrad und Rennsport mit Leib und Seele lebt.

Colin, ihr seid zusammen seit vielen Jahren dabei. Allerdings gab es vorher keine Rennfahrer in deiner Familie. Wie bist du zu dem Sport gekommen?

Colin Hufnagel: Mein Vater hat mich an meinem 5. Geburtstag mit dem Motorrad vom Kindergarten abgeholt, da ist der Funke übergesprungen. Anschließend haben wir immer mehr Ausflüge zusammen unternommen. Mit etwa sechs Jahren habe ich dann gesagt, dass ich das auch kann. Ich wollte unbedingt selbst fahren. Ich habe zunächst mit dem Geschicklichkeitsfahren angefangen und in meiner Klasse bei der Deutschen Meisterschaft 2009 gewonnen. Im Training fiel ich dann durch meine rasante Fahrweise auf und musste daher häufiger auf die Strafbank. Man gab mir den Tipp, Mini Bike zu fahren und da war ich dann völlig infiziert.

Kjel, ist dir Colin im vergangenen Jahr im Cup aufgefallen?

Kjel Karthin: Ja, die Fahrer sind sehr familiär im Umgang miteinander und wir kennen uns eigentlich alle. Colin fiel mir dann auch auf, weil er als jüngster Fahrer präsentiert wurde.

Was hältst du davon, wenn schon 14-Jährige auf den großen Maschinen unterwegs sind?

Kjel Karthin: Wie man sieht, funktioniert das durchaus, wenn man – wie das bei Colin der Fall ist – mit äusserster Vorsicht agiert. Man muss den jungen Fahrern Freiraum lassen. Wichtig ist, dass sie aus eigener Überzeugung an den Start gehen, dass ihnen Zeit gegeben und der Leistungsdruck minimiert wird. Nichts ist so schlimm, wie einen jungen Fahrer zu verheizen.

Colin, was macht die Faszination des Motorradsports für dich aus?

Colin Hufnagel: Die Maschine und die hohe Geschwindigkeit haben mich total fasziniert. Es ist zwar nicht so einfach, die Maschine zu bändigen, aber ich fühle mich richtig wohl darauf und es macht riesigen Spaß. Das Adrenalin, die Geschwindigkeit und die Rennatmosphäre sind einfach super.

Wie kann dich Kjel unterstützen?

Colin Hufnagel: Ich finde es toll, dass Kjel mich trotz seiner neuen Herausforderung in der IDM unterstützt. Ich würde mich über einige Tipps und Ratschläge an der Rennstrecke sehr freuen – speziell im fahrerischen Bereich und auch bei der Optimierung meines Motorrades, denn ich muss noch lernen, mehr Rückmeldung zu geben. Für die Sponsorensuche erhalte ich in dieser Saison zudem Support von einer Sportagentur für Sportmarketing und -management. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und professionelle Unterstützung.

Besondern junge Talente kommen schnell an die finanziellen und logistischen Grenzen des Sports. Was kannst du dem Nachwuchs an Tipps mit auf den Weg geben?

Kjel Karthin: Zunächst einmal werde ich Colin nach Kräften unterstützen, immer ein offenes Ohr für ihn haben und ihm gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wie das genau aussieht, werden wir noch miteinander klären. Mein Tipp für den Nachwuchs: hart für sein Ziel und an sich selbst arbeiten und die Sponsorenkontakte so gut wie möglich pflegen. Das wird leider oft vernachlässigt. Bei der Sponsorensuche sollte man nicht davor zurückschrecken, auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen.

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